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The Shape of Jazz to come
Info
Musikrichtung:
Contemporary Jazz / Contemporary
VÖ: 19.06.2020 (Zeitkratzer Productions) Gesamtspielzeit: 41:07 Internet: http://www.zeitkratzer.de http://www.zeitkratzer.bandcamp.com |
Das Ensemble Zeitkratzer hat mal wieder zugeschlagen. Die Musiker um Reinhold Friedl veröffentlichen mit The Shape of Jazz das nächste Album ihres bereits sehr reichhaltigen Katalogs. Diesmal hat man sich einmal mehr der kontemporären Interpretation von Fremdmaterial gewidmet, und wie das bei Zeitkratzer so läuft, themengebunden. Man hat sich sieben Jazzklassiker angenommen, welche man bereits im Herbst 2018 in Polen live dargeboten und für dieses Album mitgeschnitten hat.
Und kann das funktionieren? Nun, die Frage stellt man sich ja bei Zeitkratzer regelmäßig. Allerdings ist The Shape of Jazz to come nicht so bündig geworden wie z.B. die Kraftwerkinterpretationen.
Das macht das Material aber nicht schlechter. Beim ersten Stück, dem “Bird Song“ geht man wie bekannt vor und so mäandert man sich mit Wohl und viel Schrägklang fast 15 Minuten durch das Stück, welches dann letztlich aber nur noch am vom Gastsängering Mariam Wallentein wiedergegebenen Text zu erkennen ist. Und auch dieser ist sehr experimentell eingesungen.
Dann überrascht das zweite Stück “Struttin' with some barbacue“ welches als Bigband-/Brass-Version mit wenigen Ecken und Kanten und sehr schwungvoll, ja traditionell eingespielt wurde. Dieses geht dann direkt in den nächsten Klassiker “Cry me a river“ über, welcher wieder in seine Bestandteile zerlegt wird und mit lang gezogenen Passagen der Blas- und Streichinstrumente eröffnet wird. Jedoch setzt sich dann langsam der Gesang durch und die Instrunmente beginnen eine wunderschöne Interpretation des Songs, das nur noch ein wenig mit Contemporary-Klängen unterlegt ist. Und so geht es mit den kurzen Stücken weiter, die allesamt in starken Versionen mit kleinen Ecken und Kanten verziert erklingen.
Die Stimme der Sängerin ist grandios und rundet dieses ungewöhnlich zugängliche Zeitkratzer-Album ab.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Bird Song (Richard Muhal Abrams) | 14:41 |
2 | Struttin with some barbarcue (Lil Hardin Armstrong) | 2:56 |
3 | Cry me a river (Arthur Hamilton) | 5:43 |
4 | Jelly Roll Blues (Sweet Emma Barrett) | 2:25 |
5 | Strange Fruit (Abel Meerpol) | 6:23 |
6 | Drummer Song (Geri Allen) | 5:14 |
7 | My Funny valentine (Richard Rodgers / Lorenz Hart) | 3:45 |
Besetzung
Hayden Chisholm: Alt-Saxophon, Klarinette
Hild Sophie Tafjord: French Horn
Hilary Jeffrey: Trombone
Reinhold Fridl: Piano
Maurice de Martin: Schlagzeug, Perkussion
Lisa Maria Landgraf: Violine
Ulrich Phillip: Doublebass
Martin Heinze: Double Bass
Mariam Wallentein: Stimme, Gesang
Produziert, arrangiert und dirigiert von Reinhold Friedl
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |