Reviews
The Sun will find you
Info
Musikrichtung:
Postrock / Artrock
VÖ: 29.05.2020 (Clang) Gesamtspielzeit: 42:51 Internet: http://www.clang.cl/clang068_bell-monks_the-sun-will-find-you |
Bell Monks ist ein 2005 ins Leben gerufenes Projekt des Musikers Jeff Herriott, der sehr viel in Kollaborationen mit anderen Künstlern arbeitet und auch das eine oder andere eigene Album aufgenommen hat. Dieses Projekt schuf er für einige Songs und Ideen die er „über“ hatte. Da das Projekt bisher nur Beiträge zu Kompilationen veröffentlicht hat, könnte man meinen, soviel kann das dann ja nicht gewesen sein. Das mag auch stimmen, aber dafür hat das nun unter dem Titel The Sun will find you veröffentlichte erste Album eine sehr hohe Qualität. An den Stücken wurde seit 2014 in der dafür zusammengestellten Gruppe gearbeitet. Natürlich nicht kontinuierlich, aber dass man sich die nötige Zeit genommen hat, um die Stücke reifen zu lassen, kann man deutlich hören.
The Sun will find you ist sicherlich eines der stärksten Postrockalben der letzte Jahre geworden. Den Kern der Musik bilden die typischen Elemente, also viel akustische, aber auch elektrische Gitarren, ein kräftiger, aber sehr akzentuiert gespielter Kontrabass und die natürlich dazu gehörende fein gespielte, dem Jazz entlehnte Perkussions und Schlagzeugarbeit. Dazu gesellt sich die dunkle, ein wenig an Dave Gahan erinnernde Stimme (alles dunkel, melancholisch und verlorenen eingesetzt) und schon funktioniert diese wunderbare Musik.
Mit ihrem sehr innovativen, schwebenden und wohlklingenden Einsatz der Elektronik hebt sich die Band dann wohltuend von den Kollegen ab und erreicht gleichzeitig eine wunderbare Dichte Ihres Sounds. Als Referenzen für dieses wunderbare Album möchte ich die frühen Shearwater-Alben, die gerade aktuellen Rustin-Man-Alben und sogar für die flächigen Sounds ein wenig Pink Floyd angeben. Was ein wenig fehlt zur perfekten Platte ist dieser Höhepunkt, auf den die meisten Postrockalben ja hinarbeiten und der sich dann in einer kurzen, aber wuchtigen Kakophonie oder ungezügelten rockigen Ausbruch manifestiert.
Aber ansonsten dürfte dieses Album zu den besten Postrock-Scheiben des Jahres werden.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Breathing | 1:31 |
2 | The Sun will find you | 4:30 |
3 | The Hills are all the same | 6:17 |
4 | Who will know | 3:01 |
5 | Waiting fort he tide to change + Follow the slow bird | 7:11 |
6 | No Surprise, No Control | 3:43 |
7 | I wait for nothing | 7:48 |
8 | The rain is coming down | 2:27 |
9 | All my life | 4:41 |
10 | Transition | 1:42 |
Besetzung
Sven Gonstead: Gitarren
Ben Willies: Kontrabass
Heidi Johnson: Gesang
Eric Sheffield: Instrumente, Kompositionen, Gitarren, Bass, Schlagzeug, Programme
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |