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Diverse: Integrity Gospel

Megachurch Gospel; An Explosion of Praise

Info Musikrichtung: Gospel VÖ: 09.11.2004 (Integrity Gospel / Asaph) Gesamtspielzeit: 69:43 Internet: http://www.integritygospel.com

Aus Texas, New York, Tennessee, Colorado, Michigan, Georgia, Washington DC, Kalifornien und Illinois stammen die hier auf Megachurch Gospel versammelten Gospelchöre. Auch wenn die ehemaligen Südstaaten, insbesondere Texas mit vier Chören, deutlich überrepräsentiert sind, wird damit deutlich, dass sich die alten Freiheitslieder der schwarzen Sklaven USA-weit ausgebreitet haben. Anders als in Europa ist der Gospel in den Staaten aber nicht zur fast reinen Kunstform geworden, die im Konzertsaal vorgetragen wird. Schon die Namen der Ensembles machen deutlich, dass die schweißtreibenden Gesänge ihren Sitz im Leben weiterhin im Gottesdienst haben; der dann natürlich wesentlich anders aussieht, als der Gottesdienst am Sonntagmorgen in Osnabrück, aber auch anders als der durchschnittliche „weiße“ Gottesdienst in den USA.

Dennoch kann An Explosion of Praise auch für Enttäuschungen sorgen. Es geht den Chören, das ist zu merken, nicht in erster Linie darum ein musikalisches Feuerwerk abzubrennen, oder gar eigene musikalische Identitäten aufzubauen. Das hat zwei Folgen. Zum einen wirken viele der Vorträge etwas glatt gebügelt, etwas braver als nötig. Zum anderen klingen die 14 Chöre sehr ähnlich. Man könnte Gospel, der nur auf mitreißende Wirkung bedacht ist, sicher auch anders präsentieren. Aber hier geht es wirklich um Gemeindegesang.

Und das hat auch sein Gutes. Man kann die Inbrunst und die tiefe Spiritualität, die die schwarzen Gottesdienste prägen, mit Händen greifen. Und wer genau hinhört, erkennt auch eigene Charakteristika. Die St. John Baptist Church of Grand Prairie verfügt über eine Sängerin, die an Tina Turner erinnert. In der New Samaritan Baptist Church in Washington scheint Kirk Franklin zu hause zu sein. Besonders aus dem Rahmen fällt die Lakewood Church aus Houston. Die Bläsersätze erinnern an Phil Collins’ Live-CD; der Gesang an Third Day. Heraus kommt ein sehr rockiger Vortrag, der die Grenze des Gospels schon fast überschritten hat und eher gospelgetränkte Rockmusik ist.

Norbert von Fransecky