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Dalia Donadio

Poem Pot Plays Pantano

Info Musikrichtung: Jazz, Improvisation, Lyrik VÖ: 09.03.2020 (Wide Ear Records [WER045]) Gesamtspielzeit: 44:59 Internet: https://daliadonadio.com/ https://wideearrecords.bandcamp.com/album/poem-pot-plays-pantano http://www.wideearrecords.ch

Eine besondere Veröffentlichung ist kürzlich beim Label Wide Ear Records erschienen. Poem Pot Plays Pantano von einem Trio um Sängerin Dalia Donadio beschäftigt sich mit Lyrik des Schweizerisch-Sizilianischen Poeten Daniele Pantano. Dabei ist schon einmal die Besetzung der Instrumentalisten – nur Bass (Raphael Walser) und Gitarre (Urs Müller) – ungewöhnlich. Und dazu gibt es noch die faszinierende Stimme von Dalia Donadio. Mehr benötigt man nicht, um ein faszinierend abwechslungsreiches Album zu bestreiten.

Musikalisch bewegt man sich in verschiedensten klanglichen Gefilden. Das reicht von lässigem Jazz über freie Improvisationen, filmische Sequenzen bis hin zu fast schon eingängigen Singer/Songwriter Songs (“Writing the City“ ist einfach gnadenlos gut). Die Musik passt sich bestens den Texten von Daniele Pantano an, die sich ironisch bis ins grotesk mit Themen wie Exil oder auch mit der Schweiz befassen und sprachgewaltig daherkommen. Dalia Donadio zelebriert sie mal nur gesprochen, mal fein und melodiös gesungen, dann wieder in kakophonische Gefilde gleitend. Ihre Stimme kann faszinierend abwechslungsreich klingen, ohne dass es je aufgesetzt wird. Doch ohne die sparsame Begleitung mit einem großartig aufgelegten Raphael Walser am Bass, als Rhythmiker, Akkordbegleiter und Solist und dem mindestens so gut spielenden Urs Müller an der Gitarre, würde dem Ganzen doch etwas fehlen.

Poem Pot Plays Pantano ist in keiner Weise simpel und gewöhnlich. Dennoch kann man der Musik eine gewisse ‚Eingängigkeit‘ nicht abstreiten, wenn man Zugang zu dieser Art von Musik findet. Doch Vorsicht, dann birgt sie enormes Suchtpotenzial!

P.S. Schön, dass die Texte in lesbarer Größe beigelegt sind. Es lohnt sich, diese genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ingo Andruschkewitsch