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Hartmann

15 Pearls and Gems

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 17.04.2020 (Pride & Joy / Soulfood) Gesamtspielzeit: 74:44

Ich hätte mir für den CD-Titel ja noch ein drittes Wort einfallen lassen. Nuggets vielleicht. Pearls, Gems and Nuggets. Die Perlen wären dann die fünf neuen Hartmann-Stücke, die die ersten knapp 25 Minuten der CD füllen; die Gems die folgenden fünf Cover-Stücke (Pia Zadorra, Icehouse, Billy Joel, Alanis Morisette und Free), die zusammen auf gut 20 Minuten kommen. Am Ende stehen fünf Live-Goldstücke mit einer halben Stunde Spielzeit.

Dabei sind die Live-Aufnahmen der schwächste Teil. Das erstaunt, eignet sich doch kaum ein Musikstil so für die Live-Umsetzung, wie der erdige Rock, auf den sich Hartmann verlegt haben. Aber man hat sich hier im Wesentlichen auf ruhigere Sachen verlegt und versucht diese dramatisch klingen zu lassen. Das gelingt eher mittelprächtig. Wenn „Out in the Cold“ versucht auf Rainbow oder Gary Moore zu machen, beginnt es gar etwas lächerlich zu werden.

Da kann das Quartett mit den ersten fünf Nummern deutlich mehr reißen. Das ruhige „Glow“ ist zwar auch hier mehr 08/15, aber der Opener kracht gut in Whitesnake-Tradition. Das melodische „Walking on a thin Line“ überzeugt mit einem starken Refrain. „You will make it” kommt als drückender Rock-Blues.

Die kompositorischen Glanzstücke befinden sich so gut wie alle im zweiten Block – und das ist dann wieder etwas peinlich. Insbesondere die ersten drei Stücke bleiben im Ohr, verändern am Original allerdings wenig. Positiv verschiebt sich Pia Zadorras „When the Rain begins to fall“, das deutlich entkitscht wird. „Street Cafe“ verliert dagegen etwas von dem lässigen Crooner-Feeling.

Insgesamt wäre ein vollständig neues Hartmann-Album eventuell die bessere Wahl gewesen.

Norbert von Fransecky