Reviews
Eternal Daughter
Info
Musikrichtung:
Darkwave/Electro Pop
VÖ: 24.04.2020 (Artoffact/Cargo) Gesamtspielzeit: 32:03 Internet: https://kangakult.bandcamp.com/ https://www.cargo-records.de/ https://www.gordeonmusic.de/ |
Gary Numan gilt unter anderen als Pionier des Elektro- und Synthie-Pops. Doch was hat nun die aus Los Angeles stammende Kanga Duchamp damit zu tun? Nun, KANGA war mit dabei, als Numan seine 40th Anniversary-Tour unternahm und konnte sich hierdurch einem größerem Publikum vorstellen. Die Musikerin/Produzentin/Remixerin gilt als eine der führenden zeitgenössischen Darkwave-Protagonistinnen, seit sie 2015 ihr Soloprojekt startete, mit der Folge eines Debütalbums ein Jahr später. Laut Pressemitteilung sei ihr Gespür für postapokalyptische Pop-Perlen herausragend, und damit verbunden sei der immense Instinkt für Rhythmen und genau dosierten Synthesizer-Einsatz. Eternal Daughter - die Platte wird als EP geführt, aber angesichts der Spielzeit von zweiunddreißig Minuten geht das sicher bereits als Longplayer durch. Aber offensichtlich ist diese Ausgabe eine erweiterte Ausgabe der bereits 2019 tatsächlich zunächst als EP erschienenen Platte, nun um drei Songs erweitert.
Ja, und nun beginnt die Zeitreise, denn die Musik führt mich tatsächlich weit zurück in jene Zeit, als man damit startete, Elektronik jeglicher Art in die Pop-Musik einzubringen. Wohl alles im Alleingang eingespielt und gesungen, ist die Musik sehr Synthie-lastig. Diese künstliche Welt ist jedoch mit so viel Sorgfalt und hochmelodischen Elementen versehen, tatsächlich ein wenig „menschlich“ geraten. Der gehauchte und nicht sehr prägende Gesang ist eher Mittel zum Zweck und letztlich Bestandteil dieser wuchtigen Elektronik-Wolke, die wabernd und mit energischen Rhythmen auffährt.
Mit eingängigen Melodien mit kontrollierter Energie der Elektronik gleitet die Stimmung schnell in eine Art Trancelastigkeit ab, die aber nicht unbedingt störend wirkt, sondern durchaus mit ihrem Charakter betören kann. Dazu trägt auch die fein abgestimmte Produktion bei. Sicher hat KANGA das Rad nicht neu erfunden, und ich würde sie auch nicht gleich ausnahmslos gleich in die Schublade Darkwave stecken, wird dieser Musikstil doch gemeinhin als dunkel, trist, elegisch oder sehnsuchtsvoll beschrieben. Trist mag es sein im Verlauf der Platte, elegisch sicher auch, aber für den Begriff Sehnsucht ist es mir zu kühl in der Aussage und für die Dunkelheit strahlt noch zu viel Helligkeit durch die Atmosphäre.
Auf jeden Fall sind die meisten Songs sicher bestens geeignet für den Dancefloor, man sollte sich rasch in Trance tanzen können, denn sobald man sich fallen lässt, kann man schnell gefangen werden in diesem dicht geflochtenen Klangkosmos.
Trackliste
2 Burn
3 Daughter
4 Run
5 Cocaine
6 Control
7 Light
8 Instrumental
9 Tranquility
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |