Reviews
Tales Of A Future Past
Info
Musikrichtung:
Progressive/Thrash Metal
VÖ: 08.05.2020 (Butler Records / Bertus Musikverlag) Gesamtspielzeit: 55:37 Internet: http://www.mekongdelta.eu |
Ralf Hubert hat Mekong Delta reaktiviert und mit seinen drei Mitmusikern Peter Sjöberg (Gitarre), Alex Landenburg (Schlagzeug) und Martin LeMar (Gesang) das elfte Studioalbum der Band aufgenommen. Und was erwartet man von dieser (fast schon) Legende der deutschen Musikszene anno 2020? Nichts mehr als ein grandioses Werk, welches der Konkurrenz mal wieder zeigt, wie man progressiven Thrash Metal in Vollendung spielt. Und was bekommt man mit Tales Of A Future Past? Ein grandioses Werk, welches der Konkurrenz mal wieder zeigt, wie man progressiven Thrash Metal in Vollendung spielt!
Lyrisch bliebt sich Hubert treu und verfasste seine Texte im Spannungsfeld gesellschaftlicher Veränderungen und Situationen der politischen Gegenwart. Und in dieser Hinsicht geht dem Mann so schnell sicher nicht der Stoff aus und man läuft auch nicht Gefahr, dass aus Mekong Delta plötzlich eine liebliche Band wird, die über Bienchen und Blumen singen muss.
Musikalisch werden die düsteren Themen ebenfalls wieder adäquat umgesetzt. Mit metallischen Sounds, welche Bauch und Kopf gleichmäßig ansprechen und Songs, die trotz ihrer technischen Höchstleistungen über weite Strecken ziemlich eingängig sind. Sicher auch ein Verdienst von Sänger Martin LeMar, dessen Stimme perfekt zur Musik von Mekong Delta passt. Zwischen den verwinkelten Riffs und teils schrägen Rhythmen ist stets Platz für eine angenehme Hook und Atmosphäre. Das macht gleich der erste Songs „Mental Entropy“ klar, welches eher eine interessanter Midtempo-Groover, als „Knüppel aus dem Sack“ ist. Wer schmissigen Thrash sucht, wird erst mit „Mindeater“ an fünfter Stelle und dem nachfolgendem „The Hollow Man“ fündig.
Während die erste Hälfte bereits abwechslungsreich ist, wird die zweite noch etwas spannender. Beim instrumentalen „Landscape 2 – Waste Land“ lebt Hubert seine klassische Ader mit orchestralen Klängen wieder famos aus. Eine echte Klassikadaption bekommt man mit dem abschließenden „Landscape 4 – Pleasant Ground“ serviert. Ursprünglich eine Komposition von Isaac Albéni namens „Sevilla“. Vorher wird man von dem knapp zehnminütigen Epos „When All Hope Is Gone“ sowie der warmen Akustikballade „A Farewell To Eternity“ überrascht, die einen ganz anderen Ton als das rechtliche Album anschlägt.
Und diese kleine Ruhephase ganz vor Schluss tut gut. Denn Tales Of A Future Past ist ein sehr gutes (und gut klingendes!), aber natürlich auch wieder forderndes Album. Ganz so, wie man es von der Band kennt. Es bleibt spannend und aufregend bis zum Schluss. Die sechs Jahre Wartezeit haben sich definitiv gelohnt!
Mario Karl
Trackliste
1 | Landscape 1 - Into the Void | 1:20 |
2 | Mental Entropy | 5:43 |
3 | A Colony of Liar Men | 6:12 |
4 | Landscape 2 - Waste Land | 6:42 |
5 | Mindeater | 6:01 |
6 | The Hollow Men | 5:21 |
7 | Landscape 3 - Inharent | 6:44 |
8 | When All Hope is Gone | 9:45 |
9 | A Farewell to Eternity | 3:47 |
10 | Landscape 4 - Pleasant Ground | 4:02 |
Besetzung
Peter Sjöberg: Gitarre
Alex Landenburg: Schlagzeug
Martin LeMar: Gesang
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |