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Mannish Boy

Last Ticket To Rock'n'Roll Land, Redux : Extended Tour Edition

Info Musikrichtung: Rock VÖ: 17.04.2020 (Paraply/Hemifran) Gesamtspielzeit: 47:36 Internet: https://mannishboy.nu/ https://www.paraplyrecords.se/

Mannish Boy aus Stockholm, Schweden, spielt klassischen Rock, also ganz ohne Schnörkel und Schnickschnack und musikalisch auf den Punkt gebracht. Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und ein wenig Keyboards. Der erste Song der aktuellen Platte, Last Ticket To Rock'n'Roll Land, Redux : Extended Tour Edition, atmet den Geist der Rolling Stones, so, wie sie etwa 1969 spielten.

Eigenen Angaben zufolge wuchsen die Bandmitglieder mit Musik der Siebziger auf, inspiriert von Bands und Musikern wie The Sweet, Alice Cooper, David Bowie, Mott The Hoople, Deep Purple, Thin Lizzy, The Beatles, The Rolling Stones. Mit dem klassischen Rock-Line-up zelebrieren sie in der Tat genau das, womit sie offensichtlich groß wurden, denn mit jedem neuen Song vernehme ich weitere Einflüsse oben genannter Bands, der Gitarrensound von Thin Lizzy auf “You“, dort ebenfalls Harmonien der Beatles, Anleihen an dem Glam Rock auf “Beat Of The Drum“, oder auch ein wenig assoziiere ich zur Musik von Mitch Ryder zur Zeit seiner Alben um die Wende der Siebziger zu den Achtzigern, wenn ich den Song “One Of These Days“ höre.

Für mich eindeutiger Höhepunkt ist der Titelsong, “Rock'n'Roll Land“, hier noch unterstützt von der satten Harp von Tor Lundgren. Dieses Stück fetzt absolut locker und ist mit seinem pulsierenden Rhythmus ein echter Rocker, sowohl in der Original-Version (#12), hier ohne Harp, als auch im Track Nummer 5. Diese Musik erinnert mich ganz stark an eine von mir stark favorisierte Band der Endsiebziger/Achtziger, ich meine The New Adventures aus den Niederlanden. So sollte frischer und unkomplizierter Rock klingen, Rock, der erbarmungslos vorwärtsgetrieben wird und mit deftigem Ausdruck zu begeistern weiß, das trägt durchaus eine Spur AC/DC in sich, ein toller Song!

Ein wenig ruhiger kommt “We Better Fly“ und auch hier werden Assoziationen zu Bands der Siebziger wach, jedenfalls ist die Stimmung entsprechend angesiedelt, und dabei wurde jener Sound gut integriert in die heutige Zeit. Gesanglich teilt man sich den Job des Leadsängers. Es ist nun leider nicht explizit aufgeführt, welcher Song von wem gesungen wird, jedoch vermute ich, dass die Beiden zumindest auf ihren alleinigen Eigenkompositionen singen. So wäre dann Ekblad jener Sänger mit der raueren Stimme (vgl. #7) und Sjögren der im Ausdruck ein wenig weichere (vgl. #9). Beiden gemein ist jedoch ihre Leidenschaft beim Vortrag, gleich wohl sie nicht zu den Besten ihres Fachs zählen mögen. Aber alles in Allem beinhaltet diese Musik mit ihrer direkten und unverblümten Art eine große Portion an Frische und man hört wirklich gern zu.

Wolfgang Giese