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Mille Feuille
Info
Musikrichtung:
Contemporary Jazz / Experimenteller Jazz / Fieldrecordings / Electronic
VÖ: 04.04.2020 (SOFA) Gesamtspielzeit: 41:54 |
Signe Emmeluth, dänische Saxophonistin und unter anderem Mitglied von den im letzten Jahr mit ihrem Debüt positiv aufgefallenen Skarbø Skulekorps und beim Spacemusic Ensemble Mitglied, sowie Karl Bjora, Gitarist und unter anderem Mitglied bei Megalodon Collective und dem MMO-Ensemble, bilden zusammen das Duo OWL.
Auf dem Album Mille Feuille lassen sie ihrem Experimentiergeist freien Lauf und veröffentlichen sechs Stücke voller elektronischer Sounds über denen sie ihre teils melodiösen, zumeist aber experimentellen Klänge ihrer Hauptinstrumente erklingen lassen.
Eröffnet wird direkt mit dem fordernden 20-Minuten-Stück “Upon Revival you forgot why you left“, das sich durch ambiente Sounds arbeitet, welche von abstrakten, ebenso wie von melodiösen Instrumentaleinlagen begleitet werden. So baut sich das Stück langsam von Saxophonsounds auf, changiert dann über elektronische und Fieldrecordings zu perlenden Gitarren, dann erklingen auch mal harmonische Saxophontöne nur um dann wieder mehr im Geräusch zu münden. Dieses Experimentalstück zeichnet seine große Ausgewogenheit aus, denn es verkommt nie zum reinen Geräusch, sondern glänzt durchgängig durch spannende Entwicklungen, Melodien oder Atmosphären.
Die folgenden vier Stücke bewegen sich dann in dem Rahmen von 2 bis 7 Minuten. Das erste, kurze Stück “On the Lookout“ ist ein angenehm ambientes Gitarrenstück mit einer schönen Melodie und nur wenigen schrägen Klängen weit im Hintergrund. Die schrägen Töne kommen dann via Saxophon, seltsamer Gitarrenklänge und fiepender Elektronik im passend betitelten Stück “Let's Crackle“. Aber auch hier gilt, dass die Klänge nie ins Unhörbare übergehen. Um den Hörer dann wieder ein wenig zu beruhigen folgt mit “Paradigm“ ein weiteres von diesen wunderbaren Gitarrenklängen geformtes Stück. Die Noten perlen nur so dahin und die krude Elektronik im Hintergrund bildet die experimentelle Atmosphäre ab.
Mit den letzten beiden Stücken gibt es dann nochmal viel Experiment, im ersten arbeitet sich das Saxophon schwer an den elektronischen Sounds ab, das Ganze ist etwas hektischer und verliert sich teilweise schon ein wenig im Geräusch. Das Abschlussstück hingegen arbeitet mehr mit elektronischer Atmosphäre, die Gitarre schlägt ebenso wie das Saxophon versöhnliche Klänge zum Abschluss an.
Ein sehr interessant produziertes Werk zwischen Contemporary, Elektronik, Ambient und Jazz, der ebenso spannend wie entspannend ist.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Upon Revival you forgot why you left | 20:44 |
2 | On the Lookout | 2:21 |
3 | Let´s Crackle | 3:29 |
4 | Paradigm | 2:10 |
5 | Dive Deeper | 7:27 |
6 | Consensus, Time to leave | 5:43 |
Besetzung
Karl Bjora: Gitarre, Elektronic
Magnus Nergaard: Soundengeneer
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |