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Seismopsychollage
Info
Musikrichtung:
Neoklassik / Moderne Klassik / Artpop
VÖ: 15.03.2020 (!K7 Records) Gesamtspielzeit: 48:18 Internet: http://www.maikezazie.de/bio.html http://www.maikezazie.bandcamp.com/releases http://www.soundcloud.com/7k_music/asets/maike-zazie-seismopsychollage/s-haHU6 |
Maike Zazie Matern, Künstlername Maike Zazie, ist eine 1983 in Heidelberg geborene Pianistin, Komponistin und Autorin. Sie hat schon mit unterschiedlichen Künstlern und unter unterschiedlichen Namen aufgenommen und veröffentlicht. Seismopsychollage ist nun ihr erstes Album unter dem Namen Maike Zazie. Eines eint alle Ihre Arbeiten, sie sind geprägt vom Klavier und von Lyrik.
Seismopsychollage bietet eine Sammlung von neun sehr neoklassischen Stücken (plus zwei kurze Interludien), die nahezu zu 100 % nur auf dem Klavier eingespielt wurden. Dieses setzt sie auf diesem Album zumeist klassisch ein, mitunter findet man auch spannende Atmosphären und Klänge welche durch Verfremdung des Instruments produziert wurden. Die Stücke wirken wie ein großes Konzeptalbum, jedoch betont die Künstlerin, dass dies nicht der Fall ist, sondern dass der einzige Leitfaden möglicherweise der Blick auf sie selbst sei, die Person, die sie war, die sie nun ist, ihr Leben und ihr Umfeld.
Der zweite Schwerpunkt des Albums sind trotzdem die Lyrics, respektive der (Sprech-)Gesang (von ihr selbst) und die in unterschiedlichsten Sprachen gesprochenen Texte, die über den Stücken liegen. Diese erzeugen einen bedeutungsvollen Charakter der Musik, auch ohne die Worte zu verstehen. Die Texte entstammen entweder der Feder der Künstlerin selbst (zumeist die von ihr vorgetragenen Texte) oder entstammen Büchern, die ihr selbst wichtig sind. Dabei sind Klassiker wie Michael Endes "Momo oder Erich Fromms "The Art of Loving", aber mir auch völlig unbekannte Autoren und Bücher.
Diese Mischung in der vorgelegten Intensivität und vor allem mit dem erstklassigen, glasklaren Klang, ergibt ein spannendes und auch musikalisch hochwertiges Neoklassikalbum, das Raum für die eigenen Gedanken zu den angesprochenen Themen gibt. Oder man lässt sich einfach nur in der perlenden Melancholie der Klänge fallen und genießt einen ganz intimen Moment mit einer Künstlerin, die hier ein absolut durchdachtes, aber trotzdem extrem persönliches und somit verletzliches Werk vorlegt.
Sicherlich könnte man dieses Album bis auf die Knochen freilegen, die Texte abwägen, analysieren und nach Sinn und Bedeutung der scheinbar schweren Texte suchen und Musik und Text in relation bringen, doch damit würde man dieses fragile Werk zerstören. Freunde von neoklassischen, neofolkigen oder auch anderen dunklen Musikarten werden sich einfach hineinfallen lassen können, und das ist auch das, was man tun sollte.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Prolog | 1:15 |
2 | Sehnsucht | 5:35 |
3 | Kind | 6:48 |
4 | Erdbeben | 7:16 |
5 | Vergänglichkeit | 6:47 |
6 | Lieben | 7:20 |
7 | Interlude: Poet | 0:31 |
8 | Einsamkeit | 4:17 |
9 | Interlude: Freiheit | 0:37 |
10 | Hoffunung | 3:35 |
11 | Fluss | 4:17 |
Besetzung
Weitere Stimmen:
Vincent Baars, Pierre Martinerie, Luca Elder, Yasmene Elsner, Iavana Folkenfolk, Carlo Garre´, Simon Ralph Goff, Mitchell Hawke, Janna Horstmann, Torben Kjaergaard, Marcus Köhler, Andrea Lacroix, Daniel Meyer, Robert Oeser, Lisa Rulka, Reza Saleh, Daniel Sus, Stas´Werno
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |