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Dark Forest

Oak, Ash & Thorn

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 24.04.2020 (Cruz del Sur Music) Gesamtspielzeit: 52:45 Internet: http://www.facebook.com/Darkforestuk

In diesen komischen Zeiten kann gut noch etwas mehr Ablenkung gebrauchen als sonst. Und was wäre das besser als eine neue Veröffentlichung der britischen Heavy-Metaller Dark Forest, die bisher mit einigen feinen Weltflucht-Alben auf sich aufmerksam machten? Das letzte davon, The Dark Veil, ist auch schon wieder vor vier Jahren erschienen. Oak, Ash & Thorn kommt also nicht zu früh, sondern gerade rechtzeitig!

Nachdem man mit den letzten beiden Veröffentlichungen endgültig seinen Stil fand, ändern Dark Forest auch nicht mehr wirklich etwas daran. Ihr traditioneller Heavy Metal klingt irgendwie aus der Zeit gefallen, aber keinesfalls altmodisch, sondern zeitlos. Man legt großen Wert auf Melodien, von denen man die Songs anstatt knatternder Riffs antreiben lässt. Viel eher macht man sich alt wirkende Folkmelodien zunutze, schaut mal bei Iron Maiden und Blind Guardian vorbei und klingt immer wieder wie ein netter Nachbar von Slough Feg. Die beiden Gitarristen Christian Horten und Patrick Jenkins spielen sich beständig die Bälle zu und bestimmen das Geschehen. Wenn man sich nicht dafür erwärmen kann, dürfte man die Musik glatt als dudelnd empfinden. Dabei ist sie es nicht, sondern entfaltet dadurch erst den besonderen Zauber von Dark Forest.

Der immer etwas unauffällig wirkende Sänger Josh Winnard ist dabei der Zeremonienmeister, welcher das Ganze mit seinen Gesangslinien zusammenhält, den Songs einen dezenten Hymnencharakter verleiht, wenn sie es nötig haben. Leider wurde er dieses Mal, im Gegensatz zu den toll klingenden Gitarren, etwas dumpf abgemischt, was ein kleiner Makel des sonst so mitreißenden Albums ist. Das ändert aber nichts daran, dass flott vorantreibende Nummern wie „Wayfarer’s Eve“ und „The Woodlander“, das swingend tänzelnde „Relics“ oder die beiden Epen „Eadric’s Return“ und „Oak, Ash & Thorn“ starke Nummern sind. Mit „The Midnight Folk“ beweist man dazu regelrechte Hitqualitäten.

Beide Daumen (mal wieder) hoch für Dark Forest, die definitiv etwas mehr Aufmerksamkeit als bisher verdient hätten!

Mario Karl