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Selig-Tribut

Selig macht Selig

Info Musikrichtung: Deutschrock / Liedermacher VÖ: 13.03.2020 (Ferryhouse / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 57:03 Internet: http://www.selig.eu

Mitte der 90er setzten Selig mit ihrem Deutsch-Grunge eine recht eigenständige Duftmarke. Viel mehr als die (frühen) Hits habe ich von ihnen nicht mitbekommen. Vielleicht bin ich vor einem vollständigen Album zurückgeschreckt, weil mir englischsprachige Grunge-Alben auf die Dauer einer Albumlänge nichts gegeben haben.

Und wenn ich die Band nun nach diesen Tributen beurteilen würde, hätte ich Recht behalten. Aber das ist natürlich ungerecht. Vielleicht haben die Tributanten auch nur Wasser in den Wein gegossen (oder sollte man besser Bier sagen? Was wurde denn in der Grunge-Szene am liebsten getrunken?), so dass hier nur wenig Bemerkenswertes zu hören ist.

Am stärksten sind der Opener und die Pictures-Version von „Sie hat geschrien“ - beide sehr dicht am Original; „Wenn ich wollte“ vielleicht etwas weniger auf den Punkt gebracht. Vor allem aber – wen wundert’s – die Live-Version von „Die Besten“, die von Selig selber als Heimspiel in Hamburg live eingespielt wurde.

Interessant ansonsten, das für Selig sehr filigrane „Regenbogenleicht“ , die schöne akustische Gitarre von Olli Schulz und nicht zuletzt das bluesig angesetzte „Glaub mir“, aus dem auf Kölsch(!) eine wahre BAP-Nummer geworden ist.

Die CD kommt mit dickem Booklet, das alle Texte und Bilder der beteiligten Acts enthält. Mehr als man erhoffen kann. Ich hätte mir eventuell noch ein paar Worte von den Bands zu ihren Interpretationen gewünscht.

Norbert von Fransecky