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Mike Bloomfield

Live At McCabe’s Guitar Workshop, January 1, 1977

Info Musikrichtung: White Blues VÖ: 27.03.2020 (RockBeat Records) Gesamtspielzeit: 43:17 Internet: http://mikebloomfieldamericanmusic.com/ https://www.in-akustik.de/de/ http://www.rockbeatrecords.com/

Er war einer jener Gitarristen mit einem ausgeprägt individuellen Stil, vornehmlich im Umfeld des bleichgesichtigen Blues‘ - Michael Bernard “Mike“ Bloomfield. Eine Überdosis Heroin beendete das Leben des 1943 in Chicago geborenen Musikers leider bereits am 15.Februar 1981 vorzeitig.

Durch seinen Wohnort in Chicago hatte der junge Mike oft Gelegenheit, seine Blues-Idole zu bewundern und bereits in jungen Jahren mit ihnen zusammenzuspielen, so mit Muddy Waters, Otis Spann oder Howlin’ Wolf. Zusammenarbeiten mit Musikern wie Charles Musselwhite und Paul Butterfield unterstrichen seinen guten Ruf, und auch als Mitglied der Begleitband von Bob Dylan beim Newport Folk Festival und auf dessen Platte “Highway 61 Revisited“ konnte man den Musiker erleben.

Eine wichtige Station war sicher auch die Band Electric Flag, der Fusion-Band mit Buddy Miles. So richtig erweiterte sich der Bekanntheitsgrad möglicherweise durch die Kooperation mit Al Kooper, “Supersession“ war das Ergebnis, im Studio und nachfolgend auch live, das war 1968. “It's Not Killing Me“ (1969) war die erste Solo-Veröffentlichung, ein recht uneinheitlich geratenes Album. Bis zu seinem Tod erschienen regelmäßig weitere Platten, zur Zeit der Liveaufnahmen Live At McCabe’s Guitar Workshop, January 1, 1977 erschien bald das Album “Analine“. Wenngleich er zu jener Zeit auch viel mit der akustischen Gitarre musizierte, ist das Cover zur vorliegenden CD irreführend, denn er spielt beim Konzert elektrische Gitarre.

Und so präsentiert er auch bei diesen Aufnahmen seine ganz besondere individuelle Spielweise, mit diesen herrlichen Soli mit diesem höchst emotionalen Ausdruck. Gesanglich sicher nicht besonders bewandert, vermag Bloomfield jedoch, auch hierbei sehr ausdrucksstark und gefühlvoll zu agieren. Im Laufe der Show präsentiert der Gitarrist seine vielseitigen Vorlieben der Musik, neben großartigem gefühlvollen Slow Blues wie “Cherry Red“ , Anleihen an den Sound von New Orleans (“Hully Gully“) oder in Richtung Country (“Walking The Floor Over You“) gibt es auch eine Vorliebe zur Gospelmusik zu hören mit “You Must Have Jesus“, doch zumeist tief im Blues verwurzelt.

Allen gemein ist jedoch dieses mitreißende Gitarrenspiel, und ich warte schon immer darauf, dass Mike zum Solo ansetzt. Damals wurde er von vielen Fans als Amerikas Antwort auf Eric Clapton angesehen, und letztlich in die Liste der “100 Greatest Guitarists Of All Time“ des Rolling Stone Magazines aufgenommen, absolut zu Recht. Noch eine Anmerkung zur Klangqualität dieser Aufnahmen aus 1977- sicher kein Hi-Fi in diesem Sinne, doch überraschend gut, auch in der Abmischung, und der Protagonist und die Band waren in sehr guter Stimmung.

Wolfgang Giese