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Tony Denikos

Gravity Wins

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter/Folk VÖ: 20.03.2020 (Eigenlabel) Gesamtspielzeit: 36:13 Internet: https://www.tonydenikos.com/ https://www.hemifran.com/news/

Der aus dem US-Bundesstaat Maryland stammende Songwriter, Gitarrist und Sänger Tony Denikos legte im Jahr 2000 sein Debütalbum "Naked & Smiling" vor. Trotz bereits einiger weiterer Platten kam er über die regionale Bekanntheit in seiner Heimat bisher nicht hinaus, obwohl Veröffentlichungen in den Euro American Charts gute Platzierungen erzielten.

Und nun ein neues Album, Gravity Wins, das fünfte bisher. Ist es Tony, der auf dem Cover abstürzt oder ist er Jener auf der Leiter, der aufsteigt? Seltsam, diese Figur scheint amüsiert zu sein über den Absturz der anderen. Wer es genau wissen will, und vielleicht eine eigene Meinung dazu entwickeln, mag sich gern in die abgedruckten Texte vertiefen.

Auf jeden Fall ist es gelungen, ein Album in bester Singer/Songwriter-Tradition vorzulegen, mit dem Blick zum Genre Americana, sind doch auch bluesige Anteile vorhanden, zu, Beispiel beim humorigen “Only The Mammas Know“. Gelungen ist neben der filigranen Arbeit an der Gitarre mit feinem Fingerpicking der eindringliche Gesang des Protagonisten. Thematisch werden Situationen des täglichen Lebens abgehandelt, vor allem geht es hier um Beziehungen und die damit vorhandenen Probleme und Freuden.

Die Songs sind mit unterschiedlichen Besetzungen aufgenommen, mir selbst gefallen die mehr spartanisch arrangierten Titel ein wenig besser, wie zum Beispiel das von ganz besonderer Schönheit geprägte “She Once Believed In Me“, hier nur Gesang, Gitarre, Piano und Cellos. Jedoch ist hierzu zu bemerken, dass sich die überwiegenden Songs in dieser Gangart der Reduzierung bewegen, und genau das die Reinheit und Klarheit der Musik und ihrer Botschaft herausstellen.

So gelingt es Tony Denikos, die Elemente Folk, Country, Blues zu einer besonderen Form von Americana im Singer/Songwriter-Gewand zu verschmelzen. Ich sehe hier eine große Ähnlichkeit zu seinem Kollegen C. Daniel Boling aus Albuquerque, gerade auch die Stimmung mancher Songs betreffend, die Sentimentalität wie auch den Humor gleichermaßen betreffend.

Wolfgang Giese