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That’s What I Heard
Info
Musikrichtung:
Blues
VÖ: 28.02.2020 (Nozzle Records / Thirty Tigers / Membran) Gesamtspielzeit: 47:49 Internet: https://robertcray.com/ |
Die CD klingt, als wäre sie ein bisschen aus der Zeit gefallen. Robert Cray hat mittlerweile sein eigenes Genre geschaffen, in dem er sich nach Herzenslust austobt. Wobei er kein Brachialblueser ist, sondern immer mit sehr viel Gefühl und Seele – sprichwörtlich viel Soul – spielt. Außerdem ist seine Musik nichts für nebenher, diese Musik muss man genießen und sich bewusst anhören.
Ich lasse mir einige Durchläufe und warte, bis die Musik richtig bei mir zündet. Zündet ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck – bis sie wirkt ist besser. Und die Songs haben eine Wirkung, denen man sich nicht entziehen kann. Vorausgesetzt natürlich man mag den Blues und Robert Cray insbesondere.
Cray legt wie immer sehr viel Wert auf seinen Sound. Der ist sehr natürlich, warm und es klingt so, als würde die Band in einer schwummerigen Bar oder zuhause am Kaminfeuer spielen. Crays Gitarre tönt so, als würde sie sprechen. Die Sounds, die er ihr dabei entlockt, sind nie aufdringlich oder ruppig. Sie entfalten ihre wahre Kunst sozusagen durch die Hintertür und vermeintlich unspektakulär. Gibt man den Songs die Zeit und den Raum den sie brauchen, zeigen sie ihre wirkliche Größe. Insgesamt hat Cray diesmal vier Eigenkompositionen mit dabei. Dabei sticht der unaufdringliche, lässige Opener „Anything You Want“ besonders heraus. Die geschmeidige Orgel ergänzt den Sound perfekt, Cray singt sehr voluminös und aus tiefstem Herzen.
Der Song „This Man“ handelt textlich von einem Menschen, der Präsident von Amerika sein könnte. Er steigert sich dabei gesanglich ziemlich rein, das Ganze klingt wie ein anklagender Gospel. Sehr beeindruckend, aber auch das Lied braucht seine Zeit.
Die Gitarre und der intensive Gesang sind das eine, Crays Band ist das andere Pfund, mit dem der Blueser punkten kann. Seine bewährte Backing-Band setzt ihren Chef perfekt in Szene, Steve Jordan hat einen phantastischen Job als Produzent abgeliefert.
Robert Cray hat es wieder mal geschafft, ein sehr ausdrucksstarkes und langlebiges Blues-Album mit vielen Soulanteilen zu veröffentlichen. Die Scheibe braucht ein paar Durchläufe, ist es jedoch wirklich wert gehört zu werden!
Stefan Graßl
Trackliste
1 | Anything You Want |
2 | Burying Ground |
3 | You’re The One |
4 | This Man |
5 | You’ll Want Me Back |
6 | Hot |
7 | Promises You Can Keep |
8 | To Be With You |
9 | My Baby Likes To Boogaloo |
10 | Can’t Make Me Change |
11 | A Little Less Lonely |
12 | Do It |
Besetzung
Richard Cousin (Bass)
Dover Weinberg (Keyboards)
Terence F. Clark (Schlagzeug)
Steve Jordan (Schlagzeug, Percussion)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |