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Oli Steidle, Hannes Selig, Dan Nicholls

Credo

Info Musikrichtung: Avantgarde Jazz VÖ: 01.03.2020 (Trouble In The East Records ) Gesamtspielzeit: 41:15 Internet: http://oliversteidle.com/ http://www.dan-nicholls.com/ https://www.troubleintheeast-records.com/ http://www.nuzzcom.com/

Der aus Nürnberg stammende Schlagzeuger Oli Steidle hatte zuletzt im letzten Jahr eine ungewöhnliche Platte im Bereich der fusionierten Avantgarde mit The Killing Popes vorgelegt. Der von Jazz und Rock geprägte Musiker schiebt nun nach im Trioformat, stilistisch auch anders ausgerichtet, obwohl man sicher nichts Gewöhnliches erwarten sollte.

Allein bezüglich der Bandbesetzung, Piano, Keyboards, Schlagzeug ist das zu vermuten. Sicher ist das kein Jazz in herkömmlichem Sinne, neben dem Schlagzeug werden elektronische Klänge laut, die die Musik in einen Grad von Abstraktion führt, die sie zunächst unnahbar erscheinen lässt. So scheint sich dann letztlich doch wieder Avantgardistisches eingeschlichen zu haben, vielleicht auch eine neue Spielart von E-Musik.

Und so bleibt es durchgehend sperrig, teilweise wird es recht frei in der Spielweise, dem Free Jazz zugeneigt, man achte auf Passagen bei “Notable Qualities“. Jedoch ist dieser Free-Aspekt derjenige mit dem typischen europäischen Ansatz, Piano á la Alexander von Schlippenbach, und dann fällt mir dazu natürlich dessen Zusammenarbeit mit dem Schlagzeuger Sven-Åke Johansson ein, nur waren jene Beiden konsequenter.

Bei der Musik dieser Platte wechselt der Ansatz häufig zwischen verschiedenen stilistischen Ausprägungen. Mal geht es ein wenig in Richtung Jazz, dann wieder zum Free Jazz, dann wird frei experimentiert mit elektronischen Klängen, aber auch avantgardistische Abstraktion findet Platz und Raum, im Bereich Neuer Musik. Für mich wirkt es oft zu kühl, zu fern, als dass ich mich darauf einlassen könnte. Zu einigen Stücken gelingt es halt ein wenig besser, bei anderen teilweise und bei noch anderen wiederum gar nicht.

Wolfgang Giese