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Zoom in 13: New Art Music from Lithuania
Info
Musikrichtung:
Electronic / Classical / Contemporary / Avantgarde
VÖ: 15.12.2019 (MIC) Gesamtspielzeit: 69:00 Internet: https://www.mic.lt/en/news/2019/12/31/zoom-13-new-art-music-lithuania/ https://miclithuania.bandcamp.com/ |
Ihrem Konzept folgend, legte das MIC Lithunia-Label kurz vor Jahresfrist noch den 13. Teil ihrer Samplerreihe Zoom In vor, mit der sie (staatlich subventioniert) jungen litauischen Komponisten und Musikern eine Plattform geben. Diesmal wurden sechs eher lange Stücke zwischen 7:28 und 18:33 Minuten aufgenommen, was die CD dann gut füllt.
Den Beginn macht das etwas seltsam anmutende “Sattva“, live auf dem Akkordeon von Egidija Medesaite eingespielt. Das klingt jedoch nicht wie fürchterlichste Kirmesmusik , nein, es klingt fast wie ambiente Dronemusik. Es wird eine erstaunliche Atmosphäre aus dem Quietschkasten geholt, aber über 10 Minuten wirkt es dann etwas seltsam.
Danach wird es opulenter. “Sunrise oft he west“ von Albertas Navickas ist ein mit komplettem Symphonieorchester live eingespieltes stück moderner Klassik, das sich nebst wunderbaren Gesangspassagen über 10 Minuten erstreckt. Sehr opulent, mit feiner Melodik und versiert eingespielt. Mit dem dritten Stück bleibt es klassisch, Ramunas Moitekatis kleines Opus “ Katabasis“ wurde von einem Ensemble aus Altsaxophon, Bassklarinette, Piano, Violine, Viola und Kontrabass eingespielt. Hier haben wir ein eher melancholisches Stück das in erster Linie auf Piano und Violine basiert, viele kleine zerbrechliche Momente in sich birgt und einen Hauch Contemporary durch die wundervoll melancholische Melodie ziehen lässt.
“The Perseids“ von Goda Marja Guzauskaie bietet dann Filmmusik vom Feinsten, nur ohne Film. Das Christoph Chamber Orchstra interpretiert das schwebend-sehnsüchtige Stück mit kräftigen Streichern, das die opulente Melancholie wundervoll interpretiert. Fantastische, ergreifende Musik. Rüta Vitkauskaites Stück “Chrystalis“ wird mit Zuhilfenahme eines zusätzlichen Perkussionisten vom Lithuanian National Symphony Orchestra interpretiert. Das Stück beginnt mit jazzigen Klängen vom Xylophon und den Perkussionen und arbeitet sich dann durch einen 18-Minuten-Mix aus symphonischer Klassik und Contemporary-Klängen.
Abgeschlossen wird dieser Sampler von Zibouke Martinaithyte mit seinem Stück “Millefleurs“, welches vom Kaunas City Symphony Orchestra live eingespielt wurde und nochmals einen Mix aus synphonischer Klassik und Contemporary-Elementen auf hohem Niveau mit viel Sehnsucht und Spannung in knapp 14 Minuten bietet.
Wieder einmal stellt das MIC-Label einen erstklassigen Sampler mit herausragenden Künstlern und Einspielungen zusammen, die einen guten Einstieg auch für Anfänger in die Welt der „ernsten“ Musik bietet und zeigt, was für großartige Musiker und Komponisten in Litauen ansässig sind.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Sattva – Egidija Medesaite | 10:55 |
2 | Sunrise oft he west – Albertas Navickas | 11:18 |
3 | Katabasis – Ramunas Moitekatis | 7:28 |
4 | The Perseids – Goda Marja Guzauskaie | 7:08 |
5 | Chrytalis – Rüta Vitkauskaite | 18:33 |
6 | Millefleurs – Zibouke Martinaithyte | 13:38 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |