Reviews
We Still Know How To Love
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter
VÖ: 31.01.2020 (Eigenlabel) Gesamtspielzeit: 44:00 Internet: https://tommank.net/ https://hemifran.com/news/ |
Sowohl Sera Smolen als auch Tom Mank spielen bereits lange Musik auf Solopfaden, seit 1994 musizieren die Beiden gemeinsam. Genres von Folk, Blues, Bluegrass, Singer/Songwriter und klassischer Musik wurden von ihnen jeweils abgedeckt und sind eingeflossen in den sehr persönlichen Stil ihrer Zusammenarbeit.
So startet die Platte sehr ruhig, grundsätzlich hört man zunächst auf allen Songs die akustische Gitarre von Tom Mank und das Cello der in klassischer Musik ausgebildeten Sera Smolen. Allein dieses ergibt bereits einen ganz besonderen Ausdruck. Doch etliche Begleitmusiker und Gastsänger/innen runden den Sound sehr ab zu diesem emotional gefärbtem Ergebnis, ob es nun auf Track Zwei die verzerrte E-Gitarre ist oder die Perkussion auf zwei Titeln.
Thematisch hat man sich unter anderem festgelegt auf bestimmte Ereignisse oder Fixpunkte. So beschreibt “1966“ jenes Jahr, als man morgens mit “Homeward Bound“ (Simon & Garfunkel) aufwachte, die Beach Boys hörte, oder Dylan wird erwähnt mit seinem Auftritt in der Albert Hall, sowie Hendrix, The Beatles und so weiter, und das auch noch vor dem Hintergrund des Vietnam-Krieges. Track drei geht da einen Schritt in der Geschichte weiter zurück, nach “Bannockburn 1314“, zu einer der entscheidenden Schlachten in den Schottischen Unabhängigkeitskriegen, hier zudem noch mit zusätzlichem Gesang in Gälisch angereichert, eine sehr ergreifende Geschichtsstunde…
Doch im Paris des Jahres 1920 finden wir uns ebenfalls wieder mit dem sechsten Song, mit einer Geschichte von Soldaten in Paris. Und so werden einige Alltags-Themen angeschnitten, weitere in Verbindung mit Krieg (#4), mit dem Tod von John F. Kennedy (#7) oder auch ganz banaler Ärger mit Nachbarn. (#8)
Musikalisch eingerahmt sind die Texte in absolut dramatische atmosphärische Stimmungen, es gibt wirklich wenig Vergleichbares dieser Art. Und gerade diese Einzigartigkeit ist betörend und faszinierend. Trotz der weitestgehend vorherrschenden ruhigen Stimmung wirkt alles außerordentlich kraft- und ausdrucksvoll, besonders immer dann, wenn das Cello einsetzt und diese warme und auch stark melancholische Klänge erzeugt. Am ehesten ist die Musik in das Genre Singer/Songwriter zu verorten, und dort mit einer Sonderstellung par excellence, wenn auch gelegentlich mit einer gewissen nuancierten Nähe vielleicht zu Leonard Cohen…
Trackliste
2 1966
3 Bannockburn 1314
4 We Still Know How To Love
5 Baltimore The Blues
6 Paris 1920
7 Our November Day
8 Trouble
9 One Of Those Times
Besetzung
Sera Smolen (cello)
Janet Cotraccia (vocal - #1, 2, 5)
Jeannie Burns (vocal - #2)
Ellen Shae (vocal - #4)
Kimberly Claeys (vocal – #3, 4, 6)
Kirsti Gholson (vocal - #7, 8)
Gait Klein Kromhof (harmonica - #3, 4, 6, 8)
Julie Last (vocal - #9)
Vincent Chambon (guitar - #3, 4)
Manuel Quintana (percussion - #5, 8)
Rich DePaolo (guitar - #1, 2, 5)
Paul Fairbanks (banjo - #9)
Kyle Carey (gaelic - #3)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |