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Reviews

The Dave Clark Five

All the Hits


Info

Musikrichtung: Oldies / Rock’n’Roll / Pop

VÖ: 24.01.2020

(BMG / Warner)

Gesamtspielzeit: 70:39

The Dave Clark Five veröffentlichen eine Best of – und nicht nur die Promoter drehen am Rad. „Ein viel größerer Sound kann man sagen als The Stones oder The Beatles“ soll Bruce Springsteen gesagt haben. Elton John sekundiert „Sie waren einer der drei Riesen, die in den 60ern aus Großbritannien kamen…“

Alle Begeisterung in allen Ehren, aber bleiben wir bei den Tatsachen. The Dave Clark Five war eine fantastische Pop-Gruppe, die Mitte der 60er Jahre eine Reihe von Hits gehabt hat, die den Test of Time mit Bravour bestanden haben. Wer mit dieser Erwartung an All the Hits herangeht und eventuell mit der Hoffnung noch den einen oder anderen ihm bislang unbekannten Kracher zu finden, der wird viel Spaß an der Sache haben. Aber der Boss und der Sir legen die Latte doch in eine etwas schwindelnde Höhe, die der Sache weder gerecht wird, noch nutzt.

Beeindruckend ist die Produktivität des Quintetts. In den vier Jahren von 1964 bis 1967 haben sie 13(!) Alben und zwei Greatest Hits veröffentlicht. Gechartet sind sie vor allem in den USA; in der zweiten Hälfte des genannten Zeitraums aber nur noch in der hinteren Hälfte der Top 150.

Die Best of kommt im schicken Digi-Pack mit goldenem Prägedruck und 32-seitigem Booklet icl. ausführlichen Liner Notes, Fotos und diversen Kommentaren aus der Presse und von Kollegen.

Bedauerlicher Weise sind die Tracks nicht datiert. 100%ig historisch ist die Reihung definitiv nicht, aber möglicherweise annähernd. Dabei ergibt sich ein bezeichnendes Bild.

In der guten ersten Hälfte erleben wir eine Band, die die Unbeschwertheit der Sixties feiert. Das geht von Rock’n’Roll Nummern („Don’t let me down“) über tolle Pop Hits („Glad all over“) bis hin zu gefühlvoll schnulzigen Balladen („Because“) – ein schönes Programm, bei dem „Wild Weekend“ auch einmal so richtig schön das Saxophon röhren lassen darf oder „You got what it takes“ mit fetten Bläsersätzen mehr amerikanisch-soulig, als britisch-rock’n’rollend den Blues Brothers eine Steilvorlage gibt.

Ab Track 16 wird es erkennbar blasser. Die Tracks werden etwas länger, die Balladen schnulziger. Man versucht sich mit opulenteren Arrangements und Anleihen bei den Beatles über die Runden zu retten, um zu guter Letzt den Publikumsjoker „Rock’n’Roll Medley“ zu zücken. Danach gibt es nur noch Fremdkompositionen, was vorher eher die Ausnahme war.

Wenn das die historische Entwicklung der Dave Clark Five korrekt widerspiegelt, dann haben wir hier eine Band vor uns, die in Rekordgeschwindigkeit ausbrennt und sich in wenigen Jahren völlig verausgabt. Dazu passt es durchaus, dass sich die Band History im Booklet am Ende auch ausführlich mit der Verwertung des Materials der Band (lange) nach ihrer Auflösung befasst.

In diesem Sinne: Eine ehrliche Bestandsaufnahme, die vor allem Spaß macht. (In der Doppel-LP-Version wird LP 1 wahrscheinlich häufiger zum Einsatz kommen.)



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Do you love me 2:44
2Glad all over 2:45
3Bits and Pieces 2:00
4Can't you see that she's mine 2:23
5Everybody knows (I still love you) 1:43
6Don't let me down 1:44
7Any Way you want it 2:30
8Wild Weekend 1:52
9Catch us if you can 1:56
10Because 2:24
11I like it like that 1:40
12Reelin' and rockin' 2:48
13Over and over 2:02
14Come home 2:49
15You got what it takes 3:00
16Try too hard 2:11
17Everybody knows 2:23
18I'll be yours my Love 2:44
19Nineteen Days 1:51
20Look before you leap 2:20
21'Til the right One comes along 1:57
22All Night long 3:12
23Good old Rock'n'Roll (Medley: Good old Rock'n'Roll / Sweet little Sixteen / Long tall Sally / Chantilly Lace / Whole lotte Shakin' goin' on / Blue Suede Shoes /Good old Rock'n'Roll) 3:29
24Sha-Na-Na Hey Hey kiss him Goodbye 3:15
25Here comes Summer 2:54
26Put a little Love in your Heart 2:55
27Everybody get together 3:17
28Universal Love 4:09

Besetzung

Dave Clark (Dr, Perc, Voc)
Mike Smith (Lead Voc, Keys)
Denis Payton (Sax, Mundharmonika, Ac. Git, Voc)
Rick Huxley (B, Ac. Git, Voc)
Lenny Davidson (Lead Git, Ac. Git, Voc)
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