Reviews
Too much Information
Info
Musikrichtung:
Classic Rock / Songwriter
VÖ: 13.09.2019 (LT Recordings) Gesamtspielzeit: 39:07 |
Too much Information wird immer wieder mal als Solo-Album des Uriah Heep-Sängers Bernie Shaw durchgewunken. Heep-Fans, die nicht grundsätzlich alles, was von ihren Lieblingen kommt, abfeiern, sollten sich allerdings nicht zu viel von dem neuen Album erwarten – vor allem dann nicht, wenn sie Fans der „neuen“ Heep mit Drummer Russell Gilbrook und Bassist Dave Rimmer sind, denn mit diesem stark in Richtung Metal schielenden Classic Rock hat Too much Information wenig zu tun. Insbesondere drei Heep prägende Markenzeichen fehlen völlig: die mehrstimmigen Chorgesänge, die wummernde Vintage-Orgel und die aggressiv riffende Hard Rock Gitarre.
Das ist kein so großes Wunder, denn schon das Banner Bernie Shaw & Dale Collins ist eigentlich ein Etikettenschwindel. Natürlich ist die Musik von der hohen Stimme des Sängers geprägt und lässt von daher immer wieder einmal an Heep denken. Aber ansonsten spielt Shaw bestenfalls die zweite Geige. Die Musik stammt bis auf das David Essex-Cover „Rock on“ komplett von Dale Collins. Bernie Shaw taucht nur einmal als Co-Autor eines Textes auf („So many Times“). Alle anderen Texte stammen von Collins – und nur einmal benötigt er dabei noch einen Co-Autor („Alone“).
Das Kräfteverhältnis beim praktischen Musizieren sieht ähnlich aus (s. Besetzungsliste). Wenn Solo-Album, dann also wohl eher ein Dale Collins-Album mit Shaw am Mikro.
Aber das sagt ja nun noch nichts über die Qualität aus.
Zwei Mal erinnert Too much Information tatsächlich an Uriah Heep, dann aber an die ruhigsten, fast ins unplugged Fach gehenden Stücke der Band. Das geschieht wenig überraschend bei dem von Shaw mitgetextetem „So many Times“ und bei „Hey Jimi“, das keinerlei Bezüge zum dem berühmtesten aller Jimis zeigt.
Kompositorisch glänzt hier relativ wenig. Herausstehende Songs findet man wenig. Am Ende versucht man es dann doch noch mal rockiger, das bleibt bei „Just a little Bit“ aber wirklich nur ein kleines Bisschen und „Rock on“ groovet ohne wirklich ins Burnen zu kommen. Die stärksten Momente, die Shaw und Collins zeigen, sind die, in denen Dale Collins intensive Gitarrensoli abliefert, die nie auch nur ansatzweise ins rockige, oder gar aggressive gehen.
Heep-Komplettisten brauchen das Album natürlich und Classic Rock-Fans, denen der Rock im Genre nicht so wichtig ist, können das Album gut zum Nebenherhören nutzen. Wirklich was verpassen tut man allerdings nicht, auch wenn man Too much Information links liegen lässt.
Trackliste
1 | So many Times | 3:46 |
2 | Alone | 4:36 |
3 | Here we go | 6:24 |
4 | Too much Information | 5:25 |
5 | Sad Song | 4:33 |
6 | Hey Jimi | 5:14 |
7 | Just a little Bit | 5:12 |
8 | Rock on | 3:56 |
Besetzung
Dale Collins (Git, B, Keys)
Don Restall (Dr)
Jason Gardenits (Piano)
Gäste:
Kelly Studola (Dr <2>)
Niel van Dyjk (B <2>)
Mark Ammar (Dr <7>)
Steve Rispin (Orgel <1>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |