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Sverre Gjørvad

Voi River

Info Musikrichtung: Jazz-Fusion VÖ: 15.11.2019 (Losen Records) Gesamtspielzeit: 39:38 Internet: http://www.losenrecords.no/ https://www.in-akustik.de/en/

Musik aus Norwegen, Bandleader Sverre Gjørvad (Jahrgang 1966) ist Schlagzeuger und Komponist. Auf dieser Platte, Voi River, spielt er noch Xylophone und benutzt die Stimme als Klangkörper. Mit einem dramatischen, nach Landschaftsbeschreibung klingenden Sound startet die Platte bereits beeindruckend. Von Keyboards und elektrischer Gitarre werden flirrende Klänge erzeugt, die den Raum erfüllen und nahtlos in die Komposition von George Harrison, “Here Comes The Sun“ übergehen, schnell wird das bekannte Thema aufgegriffen und die Musik gewinnt nun an Struktur, bleibt jedoch auf ihre Art geheimnisvoll.

Zusammen mit den drei Mitmusikern wird eine Atmosphäre geschaffen, die sehr offen ist, die Raum lässt für Gestaltung, für Überraschungen und dabei Vorstellungskraft beim Hören weckt. So kann man sich frei fallen und seine Gedanken schweifen lassen, auf der Suche nach eigenen Interpretationen dieser Klangwelt, einer äußerst expressiven Klangwelt.

Freie avantgardistisch wirkende Passagen wie auf “Halvor“ sind spannender Natur, aber auch für feinsinnige Gemüter vielleicht verstörend wirkend. Da dürfte man eher solchen melodischen Titel wie "Langt Igjen", der zweiten Fremdkomposition (Geggen Mauno), zugeneigt sein. Jazzfans könnten am ehesten auf das vom Schlagzeuger swingend inszenierte “Tinkle“ abfahren, und “Haèja With A Tablecloth“ verbreitet wiederum eine stark von der Natur geprägte Vision, das Piano scheint perlend fließendes Wasser darzustellen, bevor man sich in eine scheinbare Tiefe eines verwunschenen Waldes hineinzugeben scheint. So kann Kopfkino entstehen, mittels dieser ausdrucksstarken Musik auf dem Boden zeitgenössischen Jazz’.

Wolfgang Giese