Reviews
Ensemble
Info
Musikrichtung:
Electronic / Abstract / Ambient / Drone / Glitch
VÖ: 06.12.2019 (False Industries) Gesamtspielzeit: 17 Internet: https://yairetziony.bandcamp.com/ https://www.discogs.com/de/artist/384050-Yair-Etziony |
Nur knapp 9 Monate nach seinem letzten Album legt der in Berlin lebende Yair Etziony schon sein nächstes Album vor. Für Ensemble hat der Komponist und Elektronikwizzard acht Soundscapes zwischen vier und neuneinhalb Minuten auf CD gebannt, welche im Großen und Ganzen dem Vorgänger folgen. Dieses Mal kommt er ohne die fetten, Magengruben erschütternden Bässe aus, mischt aber wieder ebenso breitflächige Sounds, Drones und vor allem mit Elektronik eingefangene Atmosphären ein. So schweben die ersten beiden Trackls mächtig und unheilvoll ins Ohr, bis beim dritten Stück dann doch so ein fetter vor sich hin brummender Bass das Feld für eine Atmosphäre aus zwei hellen, leicht variierenden Sounds bildet.
Mit diesem Track ändert sich auch das Soundbild in hellere und buntere Bilder, als auf den Vorgängern (Alben wie Stücken auf diesem Album). Den vierten Track eröffnen elektronische Violinenklänge in hymnischer Schönheit, die in eine entspannte und friedvolle Atmosphäre aus hellen, elektronischen Drones, eben diesen Violinenklängen und einen kräftigeren, dunkleren Drone übergehen und so eine von Melodie geprägte Hymne an das Leben und Liebe erzeugen, aber nicht ohne am Ende dann wieder in unheimlichere Gefilde und bedrohliche Stimmung zu kippen.
Im fünten Stück fühlt man sich dann manchmal an die Eingangssequence von Pink Floyds "Shine on your crazy diamond" par tone erinnert. Die Keyboardflächen erinnern an die singenden Weingläser und die elektronische Flirrgeräusch ebenso auch an das Stück. Hierüber legt der Künstler dann elektronische Geräusche und weitere schwebende Flächen und lässt so ein monumentales Ambientstück entstehen.
Und so reiht Yair Etziony eine Atmosphäre an die nächste, überrascht und mit ein paar Farbtupfern und bietet uns mit Ensemble eine weitere knappe Stunde ambiente Soundflächen mit Gefühl und Spannung. Zu Teilen hat er sich ein wenig neu definiert, da er nicht mehr nur die dunklen Sound erforscht. Bahnbrechendes ist ihm leider auch nicht gelungen.
Aber für Freunde elektronischer Drones und ambienter Sounds, die weitestgehend zum Träumen, zumindest aber zum Abtauchen in unwirkliche Welten einladen, ist das hier auf alle Fälle ein Werk der gehobenen Klasse.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | 39c At Templehofer Feld | 4:40 |
2 | Kottbuser Damm | 6:00 |
3 | Teufelsee | 5:35 |
4 | The Ministry Of Love | 8:30 |
5 | Poznan | 8:15 |
6 | Goodbye To All That | 5:50 |
7 | Vantaa | 5:50 |
8 | No Infrastructure | 9:30 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |