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Rafael Toral

Constellation in still time

Info Musikrichtung: Electronic / Classical / Experimental / Contemporary VÖ: 19.11.2019 (Room 40) Gesamtspielzeit: 72:35 Internet: https://rafaeltoral.net https://rafaeltoral-r.bandcamp.com

Der 1967 geborene Portugiese Rafael Toral ist schon seit den 80er Jahren in der experimentellen Musik unterwegs und hat seitdem eine Menge Alben solo, mit Gruppen und Projekten realisiert. Sein Soloschaffen fasst er in dem Info zum Album selber in drei Phasen zusammen: die Frühphase von 1987 bis 2003, dann von 2004 bis 2016 und die aktuelle, dritte Phase begann für ihn mit seinem Album Moon Field von 2017. Diese bezeichnet er als Mix, der auf den ersten beiden Phasen basiert.

Deshalb wollte er auch etwas aus seiner Vergangenheit ins Jetzt bringen, und das war das ursprünglich auf Gitarre eingespielte (Drone-)Stück “AER 7 G“, welches bereits auf seinem Debütalbum enthalten war und noch viel früher seinen Ursprung hat.

Die Umsetzung nun hat mit Gitarre und dem vergleichsweise eher kurzen Stück (etwas über 12 Minuten) so gar nichts zu tun. Sie erfolgt hier eher in einem Mix aus zerfasertem Postrock, neoklassischen Elementen, Elektronik und melodiösem Contemporary, sofern es so etwas gibt. Die Instrumentierung wurde neben dem Sinewaves aus dem Computer mit elektrischem Piano, Harp, Vibraphone, Clavinet und Piano gestaltet. Die Töne, welche die Instrumente erzeugen, dürfen sich jeweils in vollem Umfang entfalten und verklingen. Die Instrumente werden also einmal angeschlagen und verklingen. Mal erklingen nur einzelne Instrumente , dann gehen mehrere ineinander über und an anderen Stellen erklingen alle gleichzeitig. Durch die Stereomischung bekommt dieses hochinteressante Konzept eine unglaubliche Räumlichkeit, die den Hörer gefangen nimmt.

Eine richtige Melodie entsteht so natürlich höchst selten. Es ist, als würde eine melodische Atmosphäre zart dahingehaucht. Da es nur marginale Variationen gibt, ist das Stück mit über 72 Minuten vielleicht etwas lang geworden, aber insgesamt geht das unglaubliche Klangkonzept auf und weiß den Hörer in seinen Bann zu ziehen.

Wolfgang Kabsch