Reviews
Repression Blossom
Info
Musikrichtung:
Avantgarde / Noise / Electronic Noise
VÖ: 15.11.2019 (SIGE Records) Gesamtspielzeit: 24:46 Internet: http://aaronbturner.blogspot.com/ https://www.instagram.com/aaronbturner/?hl=de |
Aaron Turner ist in der Metalszene mit einer gewissen Bekanntheit durch seine Bands Sumac und Isis. Auch weitere Projekte zusammen mit Caspar Brötzmann, The Bug, Kaiji Maino und anderen haben in der Experimentalszene für einiges Aufsehen gesorgt. Nun legt er mit Repression Blossom ein (Mini-)Album mit vier Stücken bei einer Laufzeit von etwas über 23 Minuten vor, auf der er zeigt, was man mit einer Gitarre, Effektgeräten und Bandrekordern alles machen kann.
Das hat am Ende mit Musik nur noch sehr wenig zu tun. Das erste Stück zerreißt einem mit seinen wilden und hohen Gitarreneffekten fast die Trommelfälle. Auf dem zweiten Stück mischen sich dann Droneklänge mit extremen Effektsounds. Das hat in den ruhigen Momenten etwas hypnotisches, jedoch reißen die aufbrausenden Effektpassagen die Atmosphäre dann auch gleich wieder in Stücke.
Das dritte Stück beginnt dann mit finsteren Drones in die sich dann auch tatsächlich ein dunkles und langsames Riff hineinmischt. Die Effekte wuseln dem Hörer langsam um die Ohren, da klingt eine verzerrte Gitarre auch mal wie ein Blasinstrument. Hier kommt dann tatsächlich mal Atmosphäre auf, weil keine überambitionierten Effekte das Klangbild zerreißen.
Dieser musikalische Ansatz zerfällt dann im letzten Stück leider zu Anfang wieder in noisige Gitarreneffekte nahe der Unhörbarkeit. Die Klänge kratzen wie ein Wasserfall und es tauchen auch wieder diese fiesen, hohen Effektklänge auf. Danach gibt es wieder verzerrte und dunkle Akkorde, versetzt mit halbwegs hörbaren Sounds und Effekten.
Wäre das Album durchgängig wie die letzten beiden Stücke und weniger auf künstlerischen Krach aus, hätte man hier ein spannendes Album. Durch die absolut überambitionierten ersten beiden Tracks und den auch in den anderen beiden Stücken immer wieder auftauchenden Ohrenschmerzensounds ist dieses Werk aber leider fast unhörbar. Auch erschließt sich mir nicht der Sinn von diesem reinen unhörbaren Lärm in komprimierter Form. Als dramaturgische Einlage bin ich durchaus Freund von solchen Effekten, aber ein komplettes (Mini-)Album trägt sowas dann für mich nicht.
Gut, dass es so kurz ist.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Fear Of Discovery | 2:22 |
2 | The Vanity Of Need | 7:20 |
3 | Attar Datura | 6:56 |
4 | Underlying Nature Of Habitual Dishonesty | 8:08 |
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |