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Ellinor & Leonor

Årsringar

Info Musikrichtung: Traditionelle Folklore VÖ: 13.12.2019 (Kakafon Records) Gesamtspielzeit: 56:51 Internet: https://ellinorleonor.com/ https://violonciel.be/ https://www.hemifran.com/about/ https://www.kakafon.com/

Musik aus Schweden, ganz besonders aus Süd-Dalarna, einer Landschaft in Zentralschweden, einer Landschaft, die viele Schweden aufsuchen, um dort im Sommer zu entspannen. Das bieten uns die beiden Damen Ellinor & Leonor mit ihrem Album Årsringar.

Ein Blick auf das Line-up verwundert anlässlich der kargen Instrumentierung, denn meistens wird Folk mit mehreren Instrumenten gespielt. Diese rare Kombination von Fiddle und fünfsaitigem Cello klingt natürlich sehr interessant und man darf gespannt sein, wie diese vorwiegend traditionellen Songs umgesetzt werden. Meist handelt es sich um Komponisten, die im neunzehnten Jahrhundert geboren wurden. Entsprechend „alt“ klingt die Musik auch, man glaubt mitunter, in ein anderes Zeitalter katapultiert zu werden.

Diese traditionell gefärbte Musik wird durch die beiden Musikerinnen mit Einflüssen anderer Genres angereichert, zum Beispiel auch aus klassischer Musik, speziell aus dem Barockzeitalter, so dass eine exzellente Mischung aus Tradition und Moderne geschaffen wurde, letztlich eine rare Zurschaustellung intimer Klänge entstanden ist, mit einem starken kammermusikalischem Ausdruck behaftet. Es ist eine sehr entspannende und teilweise auch fröhlich ansteckende Stimmung entstanden, die mit ihren schönen Melodien fast schon zur Ausübung traditioneller Tänze verführen kann.

Neben der virtuos gespielten Geige der Schwedin ist das Cello der Belgierin, das einerseits wie eine rhythmische Untermalung und andererseits wie eine melodische Ergänzung wirkt. Zusammen klingt das sehr voluminös, und so erreicht die Musik trotz der instrumentalen Reduzierung ein Höchstmaß an Ausdruckskraft. Auf dem von Ellinor Fritz geschriebenen “Vallåt“ hört man zudem noch Gesang, der im Übrigen im Line-up nicht aufgelistet ist, so dass unklar ist, welche der beiden Damen mit hoher Stimme den Song noch veredelt.

Wolfgang Giese