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Eclection

Eclection

Info Musikrichtung: Early Prog VÖ: 26.08.2016 (1968) (WEA / Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 52:26

Der Übergang von den 60ern zu den 70er Jahren hat eine Menge großartiger Atcs hervorgebracht, die auf der Basis von Beat, Blues und Folk etwas ganz Neues kreierten, das im Rückblick das Etikett „Progressive“ verpasst bekam. Dazu gehören u.a. die Debütscheiben von Genesis, Barclay James Harvest und Supertramp, die heute fast vergessen sind, weil sie lediglich ein Verpuppungsstadium darstellten, aus dem sich dann Bands entwickeln sollten, die einige der wichtigsten Rock, bzw. Progressive-Alben aller Zeiten erschaffen haben.

Bei Eclection ist das anderes, denn diese Band hat das Zeitliche gesegnet bevor sie das Verpuppungsstadium verlassen hatte. Dass ihr Sänger Georg Hultgren später unter dem Namen Georg Kajanus mit Sailor(!) Karriere gemacht hat, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Gleich die beiden eröffenden Songs haben mit ihrem soften melodischen Ansatz große Nähen zu den Frühwerken der bereits erwähnten Genesis und Barclay James Harvest. Außerdem mischen sich Anklänge an den Sound der Bee Gees hinzu. Am häufigsten aber muss ich an eine Band denken, die in Deutschland kaum bekannt ist, und auch in der englischen Wikipedia nur einen marginalen Eintrag hat, die später nach England gegangene christlich geprägte Band Liberation Suite.

Wesentlich härter wird das Quintett nie, auch wenn sich der Bonus-Track „Please“ und „Another Time, another Place“ mit seinen Power Vocals etwas kraftvoller geben. Einen nicht unwesentlichen Anteil am Sound zumindest einzelner Stücke hat Michael Rosen, dessen Trompete mal massiv nach Barock-Trompete („In the early Days“) mal gar nach einer (Kirchen)Orgel klingt („Morning of Yesterday“).

Mit dem Ausgraben dieses Albums haben Esoteric wieder Mal ein verdienstvolles Werk getan, das natürlich wie gewohnt von ausführlichen Liner Notes begleitet ist.

Norbert von Fransecky