Reviews
Blues On Fire
Info
Musikrichtung:
Blues
VÖ: 03.01.2018 (Eigenproduktion) Gesamtspielzeit: 45:17 Internet: http://www.andywatts1.bandcamp.com |
Da ich mir nun mal vorgenommen habe, in dieser Ausgabe überwiegend Alben vorzustellen, auf denen die Gitarre und ihre Bediener im Vordergrund stehen, darf Blues natürlich nicht fehlen. Andy Watts ist ein hochbegabter Six-Stringer aus Israel (!), und er bringt Blues On Fire in Eigenregie auf CD und Vinyl heraus; eine aufregende Platte mit sechs Cover- und nur zwei eigenen Songs, die er an den Anfang gestellt hat. Das Gesamtpaket ist so gut gemacht, dass es eine eingehende Betrachtung verdient.
Interessanterweise sind es Bläser, die den instrumentalen Auftakt “Full Throttle“ eröffnen. Im weiteren Verlauf sind Trompete und Saxophon gegenüber der Gitarre mindestens gleichberechtigt. Vor allem Elad Gellerts Bariton-Sax treibt das Stück voran. Gleichzeitig besitzt die Nummer eine stoische Note. Die Musiker bringt nichts aus der Ruhe, während sie ihr Ding durchziehen. Ein Ego-Problem scheint Watts nicht zu haben. Man hat eher das Gefühl, dass ihm die „artfremden“ Einflüsse mit Blick auf die aufgenommenen Lieder wichtig sind und er seinen Mitmusikern und Gästen gerne das Feld überlässt, weil er stolz ist, mit solchen Könnern Musik zu machen. Das ist alles andere als die Regel, aber sehr angenehm und gut für die Songs!
Aber weiter im Text: Watts´ heller, singender Ton kommt im Titeltrack “Blues On Fire“ stärker zur Geltung, die Bläser und der Background-Gesang sind cool ohne Ende, füllen die Lücken aus, flankieren elegant den Gesang von Joe Louis Walker. Der bringt zwar eine tadellose Leistung, gefällt mir auf seinen eigenen Alben aber noch um einiges besser!
Am meisten hat mich Roy Young auf J.J. Cales “I Got The Same Old Blues“ beeindruckt. Ein Meisterstück! Unbedingt anhören! Young arbeitete mit Marvin Gaye und gehört Andy Watts´ neunköpfiger Band an.
Interessant ist außerdem das abschließende “Who Knows“, neben “Voodoo Chile“ die zweite Verbeugung vor Jimi Hendrix, weil es instrumental dargeboten wird und feurig die Boxen zum Glühen bringt.
Mit seiner Qualität, seiner Energie und seinem Esprit ist mir Blues On Fire unterm Strich 15 Punkte wert! Darüber hinaus ist diese Platte gerade durch den hohen Anteil an Coversongs besonders für Einsteiger in die faszinierende Welt des Blues zu empfehlen.
Michael Schübeler
Trackliste
1 | Full Throttle | 3:37 |
2 | Blues On Fire | 5:40 |
3 | Looking For Somebody (Fleetwood Mac-Cover) | 6:16 |
4 | Riviera Paradise (Stevie Ray Vaughan-Cover) | 6:53 |
5 | I Got The Same Old Blues (J.J. Cale-Cover) | 4:35 |
6 | Voodoo Chile (Jimi Hendrix-Cover) | 5:32 |
7 | Junkies, Monkeys & Donkeys (Jericho Jones-Cover) | 5:26 |
8 | Who Knows (Jimi Hendrix-Cover) | 3:42 |
Besetzung
Ronny Peterson (Guitar on Track 5)
Tom Mochiach (Bass on Track 1 & 5)
Amos Springer (Bass on Track 2, 6 & 7)
Ilan Hillel (Bass on Track 3, 4 & 8)
Avi Barak (Drums on Track 1, 2, 5, 6 & 7)
Moshe Yankovsky (Drums on Track 3, 4 & 8)
Eyal Klein (Keyboards on Track 1, 2, 3, 4, 5 & 7)
Niv Hovav (Keyboards on Track 8)
Elad Gellert (Saxophone on Track 1, 5 & 7)
Demitri Shurin (Saxophone on Track 2)
Gregory Rivkin (Trumpet on Track 1, 2, 4, 5 & 8)
Dov Hammer (Harmonica on Track 6)
Guest Vocalists
Joe Louis Walker (Vocals on ”Blues On Fire”)
Ilan Hillel (Vocals on ”Looking For Somebody”)
Roy Young (Vocals on ”I Got The Same Old Blues”)
Dov Hammer (Vocals on ”Voodoo Chile”)
Danny Shoshan (Vocals on ”Junkies, Monkies & Donkies”)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |