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Maria W. Horn

Epistasis

Info Musikrichtung: Electronic / Classical / Drone / Experimental / Neo-Classical VÖ: 25.10.2019 (hallow ground) Gesamtspielzeit: 43:18 Internet: https://www.discogs.com/de/Maria-W-Horn-Epistasis/master/1626693 https://mariahorn.se

Maria W. Horn ist eine junge schwedische Komponistin, Pianistin und elektronische Musikerin. Neben ihrer Solokarriere, die mit dem neuensten bereits drei Alben hervorgebracht hat, hat sie noch drei weitere Projekte mit anderen Kollegen am Laufen. Auf eben diesem dritten Album namens Epistasis verbindet sie ihre Kompositionsarbeit mit ihrem Interesse an der elektronischen Klangerzeugung.

So ist das Eröffnungsstück “Interlocked Cycles I“ von einem perlenden Piano mit einer wunderschön melancholischen Melodie geprägt, in dessen Hintergrund sich langsam elektronische Drones zu einer Wand aufbauen. Das zweite Stück “Epistasis“ behält die Stimmung bei, wird aber symphonischer dabei. Die Drones kommen jetzt elektronisch und von den elegischen Streichern. Eine wiederum wunderbare Melodie der Streicher erfüllt im Breitwandsound den Raum und klingt wie ein großartiger Soundtrack zu einem epischen Drama.

“Konvektion“ hingegen eröffnet mit einem leisen dunklen elektronischen Drone, zu dem sich dann bald eine helle Kirchenorgelpfeife gesellt. Die Orgel bekommt ganz viel Raum und Zeit sich in diesem Klangbild zu entwickeln und erfüllt den Raum mehr und mehr, immer wieder konterkariert von den elektronischen Klängen. So entwickelt sich ein beeindruckender Mix aus Orgel und Elektronik, der im nach wie vor melancholischen Breitwandsound auf und ab wogt.

Das kann man nicht in Worte fassen, der Sound umfließt den Hörer und nimmt ihn mit in eine andere Dimension. Abgeschlossen wird mit “Interlocked Cycles II“, bei dem wieder das Piano wie im ersten Teil eröffnet. Diesmal ist der Anschlag jedoch härter und eindimensionaler. Einzelne Töne, tief und mit viel Hall, werden angeschlagen. Hier zählt wieder der Klang eines jeden Tons. Eine zweite Pianolinie mit helleren Klängen setzt ein und kreiert so mit wenigen Mitteln ganz große Stimmung. Dazu trägt natürlich auch der opulente Sound, der weit im Hintergrund erklingt, mit bei.

Freunde dunkler Musik, welche zum Beispiel auch Stoa oder die Soundtracks von In The Nursery mögen, können mit diesem Album noch einen Schritt weiter gehen.

Gemastert wurde das Album im Übrigen vom Soundhexer Lawrence English, die diesem Album einen unglaublichen Klang verliehen hat.

Wolfgang Kabsch