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Reviews

Evgeny Sivtsov

Zoo


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 11.10.2019

(Rainy Days Records)

Gesamtspielzeit: 57:12

Internet:

http://rainydaysrecords.ru/
http://uk-promotion.net/
https://lydialiebman.com/index.php/project/evgeny-sivtsov/

Der 1987 geborene russische Pianist Evgeny Sivtsov fiel bereits als Dreizehnjähriger auf als außergewöhnlich talentierter Musiker. Im Alter von fünfzehn konnte man ihn in Moskauer Jazz-Clubs bewundern. Im Heimatland erfuhr er durch seinen Mentor, den Pianisten Evgeny Grechishchev und durch Zusammenarbeit mit Big Bands und kleinen Besetzungen weitere intensive Schulung, ebenfalls trug ein Studium in Groningen dazu bei.

Mit seinem Trio liefert der einige Male preisgekrönte Pianist nun die CD Zoo. Sehr eigenwillig, gleich das mit vehementen Swing startende Titelstück erinnert mich an den sperrigen Thelonious Monk - aber auch eine satte Spur Lennie Tristano steckt darin, startet die Platte, die im Übrigen selbst finanziert wurde. Alle sechs Originalkompositionen zeichnen sich durch hohe Individualität aus, durch einen eigensinnigen Sound, der auffällt im Reigen verschiedener Piano-Trios im Jazz. Dabei sind die beiden Mitmusiker an Bass und Schlagzeug maßgeblich beteiligt, keine reinen Rhythmusgeber, sondern Mitgestalter.

Und so kann man feststellen, dass eigentlich jeder einzelne Song ein wenig etwas anderes ausstrahlt, “Happy Hippo“ zum Beispiel klingt viel wärmer und harmonischer, etwas erinnert es mich hier an Dave Brubeck. “Post-Wild“ hingegen ist eine romantisch angehauchte Ballade voller Schönheit und von einer friedfertig wirkenden hymnischen Stimmung.

Weitere Schattierungen kann man ebenfalls aus der Fülle klassischer Musik ausmachen (#4 zum Beispiel), oder die flirrende Hitze des Bebop wird mit "Dragonfliesis“ symbolisiert, grandios, diese zur Schau gestellte Virtuosität! Und plötzlich steht Sivtsov allein da, wenn sich ab 2:55 Bass und Schlagzeug verabschieden und sich ein eigenständiges ungewöhnliches Piano-Solo entwickelt, bis etwa 4:20. Die Finger fliegen quirlig und wirbelnd auf den Tasten, ein kurzes Drum-Solo und wir kommen zum Schluss mit “The Death Of The Last Dinosaur“, wiederum eine Ballade, tiefergreifend und dramatisch wirkend.

Während die Musik zu Zoo in den USA aufgenommen wurde, lebt der Pianist mittlerweile wieder in Moskau, nach 10 Jahren Abwesenheit bemerkt er dazu: “I can see that everything in the Moscow jazz community has changed in a good way. We have more and more venues, more great musicians — now I don’t have this feeling of touching the ceiling with my head.”



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Zoo
2 Happy Hippo
3 Post-Wild
4 New Anthill
5 Dragonfliesis
6 The Death Of The Last Dinosaur

Besetzung

Evgeny Sivtsov (piano)
Dan Chmielinski (bass)
Shawn Baltazor (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger