····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ····· 4-CD-Box mit livehaftigem Ost-Metal zum Mauerfall-Jubiläum ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Alex LoRe And Weirdear

Karol


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 06.09.2019

(Challenge)

Gesamtspielzeit: 70:43

Internet:

https://alexlore.com/
https://www.challengerecords.com/home
https://www.martinaweinmar.de/

Zwölf Songs, acht Widmungen, der aus Florida stammende und in New York lebende Saxofonist Alex LoRe widmet unter anderem wichtigen Komponisten klassischer Musik einzelne Stücke. So soll der Jazzer auch mit klassischer Musik vertraut gemacht worden sein, die auch wohl offensichtlich Einflüsse hinterlassen haben.

Karol ist sein drittes Album und es startet mit “Skyward“, wie alle Titel eine Eigenkomposition, in einem recht traditionell klingendem Jazz-Umfeld. Aber weniger an der US-amerikanischen Jazz-Tradition angelehnt, denn ich habe den Eindruck, dieser Jazz klingt europäischer, stimmungsmäßig erinnert es mich auch an einigen Jazz aus Polen. Sehnsuchtsvoll klingt das Saxofon mitunter, die Rhythm Section agiert sehr lebendig und wechselreich im Spiel, mitunter klingt das ein wenig angenehm verspielt, dergestalt, dass die Musik gedanklich zu Assoziationen zwingt.

Recht verschlossen klingt so auch die Widmung an Strawinsky, die Harmonien wirken sehr zurückhaltend, lyrisch und der Rhythmus geht ungewöhnliche Wege, hier schlägt der klassische Einfluss erstmalig zu, und man könnte sich bei diesem Song auch eine Filmmusik vorstellen, und genau hier bin ich dann erneut in Polen, bei Komeda zum Beispiel.Alex besticht durch gleichzeitig zurückhaltendes und solistisch druckvolles Spiel. Nicht nur bei diesem Titel begleitet die Band traumwandlerisch, Weidear kann des Komponisten Ideen einfühlsam umsetzen und die einzelnen Musiker sind absolut wichtiger Bestandteil des Ganzen.

Reminiszenzen an den Be Bop, hinsichtlich des Tempos, gibt es mit “Vanishing Act“, aber dann klingt auch eine gehörige Menge Ornette Coleman durch. Ganz sinnig, fast schon pastoral oder auch weihnachtlich geriet die Widmung an Johann Sebastian Bach, wie ein Choral. (“Light“) Diese unterschiedlichen Stimmungen durchziehen die Atmosphäre der ganzen Platte, und insofern bietet sie großen Abwechslungsreichtum, auch mit dem Unterschied, dass einige Songs recht zugänglich und andere wiederum recht sperrig wirken, wie etwa “Miniature 2“ oder “Eastman“. Aber dieses Wechselbad der Stimmungen erhält die Musik frisch und lebendig. Letztlich sollte man davon ausgehen, dass der Gesamteindruck einer ist, der Jazz in einem nicht gerade üblichen Rahmen bietet, sondern oft wie Filmmusik strahlt, dabei oft eher nüchtern als stark emotional wirkend, zu Filmen, die vielleicht jede Hörerin/jeder Hörer individuell empfinden kann.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Skyward (6:43)
2 Orachle (for Igor Stravinsky) (9:13)
3 Vanishing Act (for Maddalena Casulana) (4:55)
4 Miniature 1 (2:25)
5 Light (for J.S. Bach) (6:11)
6 Casey Jones (for Charles Ives) (7:49)
7 Karol (for Karol Szymanowski) (9:01)
8 Color Wheel (for Alexander Scriabin) (6:05)
9 Miniature 2 (2:36)
10 Eastman (for Julius Eastman) (4:49)
11 Castaway (for Henry Cowell) (8:28)
12 Miniature 3 (2:24)

Besetzung

Alex LoRe (alto saxophone, soprano saxophone)
Glenn Zaleski (piano)
Desmond White (bass)
Allan Mednard (drums)
George Garzone (tenor saxophone - #3, 10)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger