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Jason Aldean

9

Info Musikrichtung: Country-Rock VÖ: 22.11.2019 (Broken Bow Records ) Gesamtspielzeit: 52:18 Internet: https://www.jasonaldean.com/ https://networking-media.de/ https://www.bbrmusicgroup.com/

Jason Aldean wurde am 28. Februar 1977 in Macon, Georgia, geboren, allerdings unter dem Namen Jason Aldine Williams. Im Alter von vierzehn Jahren hatte er bereits seinen ersten Auftritt in seiner Heimatstadt. 1996 produzierte er eine eigene CD für Promotions-Zwecke, einen Vertrag bei Warner ergatterte er jedoch erst zwei Jahre später. Doch erst auf einem Independent-Label gelang es ihm, 2005 das erste offizielle Album zu veröffentlichen, und das mit Erfolg. Mittlerweile liegt das, und das will uns auch dieser Titel verkünden, Album Nummer 9 vor.

Und das zeigt wider Erwarten gleich zu Beginn ein ganz anderes Gesicht! “Tattoos And Tequila“ ist eher Rockmusik mit einem Hauch Country denn anders herum. Nun, eigentlich trifft für die gesamte Platte zu, dass nicht mehr unbedingt der typische Country-Mainstream, wie er die Studios in Nashville in den letzten Jahren verließ, geboten wird. Vielleicht liegt es daran, dass sich offensichtlich eine neue Generation von Songwritern dort etabliert hat, so stammt nicht ein einziger Song vom Protagonisten. Nun, erneuert hat sich der Mainstream damit sicher nicht, in der Basis ist und bleibt das Ganze recht glattgebügelt und so manch andere Interpreten der Country-Szene haben da sicher mehr zu bieten.

So bleibt es insofern sicher beim Mainstream, ist Aldean schließlich nicht der Einzige, der diesen neuen Weg beschreitet. Ja, den guten alten Bakersfield-Sound wird man sicher abschreiben müssen, wenn sich aktuelle Musiker im harten Musikgeschäft weiter behaupten möchten. So nähert sich auch Aldean mit der Musik dieser Platte dem Publikum außerhalb der Country-Gemeinde sicher an, aber vielleicht hätte er seinen Hut für das Cover abnehmen müssen, denn für Plattenkonsumenten sieht das doch noch zu sehr nach Country aus.

So ziehen hemdsärmelige Rocker mit dominanten E-Gitarren ihre Runden, unterbrochen von einigen Balladen, wie das noch in herrlichen Country-Gefilden schwimmende “I Don’t Drink Anymore“, zwar auch ein klischeebehafteter Song, aber schön. “Cowboy Killer“ ist zwar auch eine ruhige Angelegenheit, aber das ist für mich auch eher Rockmusik. So gesehen, ist 9 für mich in erster Linie ein Rock-Album mit einer Country-Attitüde, für echte Country-Fans sollte die Musik eigentlich enttäuschend sein, für Rockhörer mit offenen Ohren vielleicht einmal eine Abwechslung und/oder Annäherung an ein anderes Genre. Nebenbei fiel mir noch auf, dass es sich bei den Songs offensichtlich um eine Ansammlung von Trinkliedern handelt, ja, das hat was von typischer Redneck-Mentalität, es darf gesoffen werden…, und vielleicht noch geprügelt, mit 9 als Soundtrack?

Wolfgang Giese