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Poncho Sanchez

Trane’s Delight

Info Musikrichtung: Latin Jazz Fusion VÖ: 20.09.2019 (Concord Picante) Gesamtspielzeit: 62:11 Internet: https://www.ponchosanchez.com/ https://www.in-akustik.de/de/ https://www.concordrecords.com/

Die Anhäufung lateinamerikanischer Perkussion in der Musik wurde Vielen vielleicht erst durch den Sound von Santana seinerzeit in das Bewusstsein gerufen. Dem 1951 in Texas geborenen Salsa-Sänger, Orchesterleiter und Perkussionisten Poncho Sanchez ist das sicher in die Wiege gelegt worden, spätestens als Jugendlicher beschäftigte er sich mit Congas.

Erfahrungen konnte der Mann unter anderem durch Zusammenarbeiten mit Musikern wie Cal Tjader, Mongo Santamaría oder Hugh Masekela sammeln. Bei der Plattenfirma Concord soll der Musiker bereits über zwanzig Platten veröffentlicht haben, und mit Trane’s Delight präsentiert er eine Hommage an den Jazzmusiker John Coltrane, daher gibt es auch Coverversionen von Songs wie “Giant Steps“, “Blue Train“ und “Liberia“.

Wie selbstverständlich sind diese drei Klassiker eingebunden worden in den Gesamtsound der Platte, die insgesamt eine sehr gelungene Fusion von Jazz und Latin Music darstellt, mithin Latin Jazz der feinsten Sorte. Dazu kommen noch Elemente, wie man sie in den Siebzigern als Fusion von Jazz und Rock erlebte. Diese vibrierende Mischung ist sehr unterhaltend und mitreißend. Vor Allem ist es diese ständige durch die Perkussionsinstrumente erzeugte Bewegung, die sich in die Seele harmonisch einbohrt. Und das findet alles auf einem ganz hohem Energie- und Qualitäts-Level statt.

Ganz besonders intensiv empfinde ich den Sound auf Coltrane’s Meisterstück “Blue Train“, hier als Cha Cha vorgetragen. Das Thema und die Untermalung sind von beeindruckendem druckvollem Sound, großartig das Arrangement. Auch “Giant Steps“ mit seinem rasanten Tempo kann überzeugen durch sein Feuer und seine Leidenschaft, nun mit dem Anstrich einer Rumba. Überraschend stellte ich fest, dass bei der Besetzung gar kein Schlagzeuger aufgeführt ist, ein Indiz dafür, sie Poncho zusammen mit den Perkussionisten Joey DeLeon und Giancarlo Anderson dieses rhythmische Feuer zum Lodern bringt, und dabei alle Register zieht, wie man mittels dieser Polyrhythmik ein Rhythmusgerüst aufbauen kann, dass voller Emotionen die Seele fliegen lässt.

Kommt man dann einmal zur Ruhe, und stellt sich noch rauchiger Gesang ein mit “Si Te Dicen“, dann werden die Emotionen noch einmal hochgeschraubt, und die exzellenten Bläsersätze zeigen auch hier wie auf allen anderen Songs, wie man diese einzelnen Elemente perfekt integrieren kann in diesen lebendigen Musikvortrag.

Wolfgang Giese