Reviews
Blood
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter/Americana
VÖ: 25.10.2019 (Thirty Tigers) Gesamtspielzeit: 36:03 Internet: http://allisonmoorer.com/ http://www.thirtytigers.com/ http://oktoberpromotion.com/ |
Allison Moorer, diese Künstlerin lernte ich einst kennen durch den Film “The Horse Whisperer“. Dort sang die Dame den wunderschönen Song “A Soft Place To Fall“. Mit dem aktuellen Album Blood erscheint bereits die zehnte Studio-Platte der Singer/Songwriterin aus Alabama.
Die Stimmung der einzelnen Songs ist recht unterschiedlich, ein relativ breites Spektrum an Ausprägungen und Stimmungen erwartet uns. Thematisch, so konnte ich erfahren, behandeln die Stücke Erfahrungen, die mit stark emotional geprägten und auch traumatischen Erlebnissen während der Kindheit in Süd-Alabama einhergingen. Allison (Jahrgang 1972) und ihre ältere Schwester Shelby Lynne mussten unter anderem miterleben, als der Vater erst die Mutter ermordete und anschließend Selbstmord beging.
“Bad Weather“ ist ein sanfter Folk-Rock mit einer typischen Singer/Songwriter-Ausrichtung, sehr melancholisch und mit der gewissen Portion Drama versehen. “Cold Cold Earth“ atmet ein wenig klassischen Country-Sound als Beigabe, aber ganz dezent, ein sehr ruhiger und akustisch geprägter Song, der viel Spielraum für die emotionale Stimme der Protagonistin lässt, sehr feinfühlig ist der Ausdruck, sehr bewegend in der Stimmung.
“The Rock and the Hill” ist da schon ganz anders, ein schleppender Rock mit zupackender E-Gitarre, recht cool mit einem Southern Groove. Sehr folkig dagegen kommt “I'm the One to Blame“, nur Akustik-Gitarre und Gesang, und allein diese Minimalbesetzung ist ganz groß! Auf “Nightlight“ ist als Nuance eine Trompete zu vernehmen, eine weitere Klangfarbe, die sich spielerisch in das Gesamtkonzept einfügt.
Ob Allison Moorer diese Platte nun eher persönlich für ihre Vergangenheitsbewältigung einsetzt, mag zutreffen, doch letztlich ist es uns Hörern/innen beibehalten, einfach diesen Geschichten beizuwohnen und zuzuhören, welche Songs aus solchen Ereignissen entstehen können. Mindestens dabei sein kann man im Sinne von Mitgefühl und vielleicht hat der/die Eine oder Andere ähnliche Dinge erlebt und ist somit voll dabei im Geschehen.
Leider bleibt auch erneut zu befürchten, dass eine solch großartige Singer/Songwriterin wie Allison Moorer mit ihrer eindrucksvollen und ausdrucksstarken Stimme weiterhin nur als Geheimtipp bestehen wird, und nicht in der vordersten Front von Kolleginnen, wohin sie eigentlich gehört.
Trackliste
2 Cold Cold Earth
3 Nightlight
4 The Rock and the Hill
5 I'm the One to Blame
6 Set My Soul Free
7 The Ties that Bind
8 All I Wanted (Thanks Anyway)
9 Blood
10 Heal
Besetzung
Kenny Greenberg (bass, engineering, acoustic guitar, electric guitar, mixing, pedal steel)
Evan Hutchings (drums)
Jeff Linsenmaier (programming)
Steve Patrick (trumpet)
Luke Reynolds (loops)
Tammy Rogers (fiddle)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |