Reviews
Documents of Doom (2 DVD)
Info
Musikrichtung:
Doom Metal
VÖ: (Escapi/ Alive) |
Candlemass gelten als eine der Top-Doom-Bands schlechterdings. Documents of Doom zeigt die Truppe um Messiah Marcolin kurz vor dem Ausstieg des Frontmannes in Hochform im Stockholmer Fryshuset.
Im Mittelpunkt steht neben dem schmalen blonden Gitarristen Lars Johansson als optisch völliger Gegenpart Marcoli himself. Die mystisch opernhafte Diva stolziert und hüpft ca. 75 Minuten vor einem hingerissenen Publikum auf und ab und wirkt dabei wie eine Mischung zwischen Bilbo Beutlin und Ozzy Osbourne in besseren Tagen. Auch musikalisch/ stimmlich lässt sich die Nähe zu Black Sabbath an keiner Stelle leugnen, wobei man nicht nur an deren legendäre Originalstimme sondern gelegentlich auch an Power-Zwerg Ronnie James Dio denken muss.
Das Nebeneinander von Johansson und Marcoli macht die DVD durchgehend anhörbar. Denn wenn man ehrlich ist, fehlt dem Programm die Abwechslung. Die Tracks klingen sehr ähnlich, leben durchweg von der Stimmung, die Marcolis charismatische Stimme produziert. Und sein Lieblingsgag, den überdimensionierten Pils-Friedhof in die Kamera zu halten, nutzt sich dann doch schnell ab. Da sind Johanssons Soli erfrischend, die die Stimmung schnell aus dem Doom-Sumpf auf den Metal-Speedway heben.
Technisch ist der Mitschnitt über jeden Zweifel erhaben. Kameraführung und Sound sind erstklassig. Die Bildauswahl fängt sowohl das Geschehen auf der Bühne, wie die Stimmung im Publikum umfassend ein. Vorbildlich.
DVD 2 ist dann eher etwas für hartgesottene Fans. Was sich in der Tracklist ganz interessant liest, relativiert sich beim Betrachten schnell. 80 Minuten lang springt man von einem Festival zum nächsten, bekommt dabei gelegentlich die üblichen Bachstage-Impressionen geliefert oder sieht die Band im Van durch die Welt kutschieren. Live-Atmosphäre der Festivals kommt dabei so gut wie nie zum Tragen, denn die komplette 2. DVD ist von den über die Filme gelegten Kommentaren der Band geprägt. Wenn Live-Mitschnitte z.B. von Wacken gezeigt werden, liegt die Musik halblaut im Hintergrund, während wir zu hören bekommen, was der Band dazu gerade durch den Kopf geht. Wer's braucht!
Nett gemacht sind dafür die Discographie (Jede LP/CD hat ihre Seite mit Cover-Pic und kompletter Tracklist) und die Gallerie, die mit Spitzenfotos den Live-Mitschnitt optimal ergänzt. Die Biographie besteht aus mehreren geschriebenen Seiten ohne Pics. So was gehört eher in ein Booklet. Alle drei Features werden von Instrumentalmusik begleitet. Nett.
Norbert von Fransecky
Trackliste
1. The Well of Souls
2. Dark are the Veils of Death
3. Bewitched
4. Solitude
5. Dark Reflections
6. Under the Oak
7. Demons Gate
8. Bells of Acheron
9. Through the infinite Halls of Death
10. Samarithan
11. Mirror Mirror
12. At the Gallows End
13. A Sorcerer's Pledge
DVD - Documentary of Doom
1. Sweden Rock Festival 2002
2. Greece 2002
3. Bang your Head 2002
4. Wacken 2002
5. Oslo 2002
6. London 2002
7. London 1988
8. First Gig 1987
9. Dynamo Open Air 1988
10. Top Gear 1989
11. London 1989
12. US-Tours 89/91
13. Poland 1991
14. Sweden 1991
Außerdem (auf beiden DVDs identisch)
- Biographie
- Discographie
- Gallerie
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |