Reviews
Rhythm Of Life
Info
Musikrichtung:
Fusion
VÖ: 20.09.2019 (1977) (Chiaroscuro Records) Gesamtspielzeit: 37:31 Internet: https://www.in-akustik.de/de/ http://chiaroscurojazz.org/ |
Wir befinden uns in der Blütezeit des Jazz Rock. Doch mittlerweile bestimmten nicht nur allein Jazz und Rock diese Fusion, Rhythm & Blues hatte sich noch dazugesellt und dafür gesorgt, dass so manch‘ ein Klassiker des Funk entstand. Und dazu zählt auch Rhythm Of Life von James Mason. Der Gitarrist und Keyboarder mag bekannt sein durch seine wichtigen Mitwirkungen in der Band von Roy Ayers, dem Vibrafonisten. Diese Solo-Platte erschien ursprünglich 1977 auf dem Label Chiaroscuro (LPCR-189).
Wir hören nicht die sehr harte und aufrührerisch wirkende Ausrichtung jener Tage, wie man es von Acts wie dem Mahavishnu Orchestra, Chick Corea’s Return To Forever oder Larry Coryell’s Eleventh House präsentiert bekam. Bei Mason geht es sanfter und zugänglicher zu und da auch noch Gesang dabei war, konnte man bereits erahnen, warum einige Kritiker dieses auch in die Nähe von einfacherer gestrickter Disco-Musik rückten. Doch diese Kritik ist natürlich unberechtigt.
Nun, großer Erfolg war dem Album damals leider nicht beschieden, auch wenn hochkarätige Musiker beteiligt waren, allen voran Narada Michael Walden am Schlagzeug. Gleich mit “Sweet Power Your Embrace“ wird die Fahne des Funk kräftig geschwenkt. Aus heutiger Sicht antiquiert wirkende Keyboardsounds bestimmten das Bild recht stark und flächig. Mit Clarice Taylor hatte man eine stimmgewaltige und ausdrucksstarke Sängerin an Bord.
Nachgehend betrachtet gelang es Mason, ein Werk zu schaffen, dass letztlich zu einem der übersehenen Produktionen jener Tage zählt. Denn der Groove stimmt, der Funk ist unwiderstehlich, die Solopassagen von Gitarre, Saxofon und Keyboard sind hochwertig und voller Seele. Vergleichbar ist die Musik am besten mit jener, die Trompetenkollege Donald Byrd jener Tage vorlegte, dann fällt mir noch Tarika Blue ein, oder der später Larry Young, als er auf den Funk-Zug aufsprang. Auf jeden Fall ist eine coole und entspannte und gleichzeitig sehr packende Atmosphäre entstanden, die voller Leidenschaft lodert. Ganz besonders tritt das zutage, wenn zum Beispiel das von Perkussion tatkräftig unterstützte “Free“ aus den Boxen erklingt. Da sollte es jeden Tanzwütigen auf die Tanzfläche treiben, dieser elastische Groove verführt zum verzückten Verbiegen des Körpers.
Auch noch später konnte die Musik dieser Platte beeinflussen, einige Songs wurden regelrechte Dancefloor-Klassiker, wie "Slick City", "Sweet Power Your Embrace“, "Free" und "Funny Girl“. Diese Tracks im Besonderen und die Musik allgemein haben unter anderem kräftig zur Entwicklung der Acid-Jazz-Bewegung der Neunziger beigetragen. Als Anspieltipp möchte ich unbedingt auch den Titelsong erwähnen, das ist ein echter Killer-Funk!
Trackliste
2 Good Thing (3:11)
3 Free (3:41)
4 Mbewe (2:28)
5 Funny Girl (4:18)
6 Slick City (3:01)
7 Rhythm Of Life (6:10)
8 Hey Hey Hey (1:57)
9 I've Got My Eyes On You (3:36)
10 Dreams (3:24)
Besetzung
Clarice Taylor (lead vocals)
Mbewe Nirloska Escobar (background vocals)
Justo Almario (saxophone)
Philip Woo (piano - #4, 8)
Gene Torres (bass)
Narada Michael Walden (drums - #1-6, 8, 10)
Dwayne Perdu (drums - #7, 9)
Mustafa Khaliq Ahmed (conga)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |