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Gabriele Mitelli

The World behind the skin

Info Musikrichtung: Free Jazz / Contemporary Jazz / Experimentelle Musik Klanginstallation / Noise VÖ: 08.11.2019 (We Insist! Records) Gesamtspielzeit: 44:59 Internet: https://gabrielemitelli.wixsite.com/music

Was der Portugiese Gabriele Mitelli hier auf seinem neuen Album The World behind the skin anstellt, entzieht sich tatsächlich jeder Kategorisierung. Im ersten Teil des ersten Stückes verschmelzen elektronische Sounds mit Klängen des Flügelhorns, Objekten und was weiß ich nicht zu einem sehr zerbrechlichen Contemporary-Sound, während der zweite über pulsierender Elektronik ein fantastisches Noisesolo auf dem Saxophon bietet. Dieses ist wirklich atemberaubend, weil es hingegen vieler anderer Soundeskapaden des Noise nicht reiner Lärm, reines Geräusch ist, sondern gekonnt zwischen wohl geplantem Krach und druckvoller Melodie hin und herwechselt.

Das zweite Stück eröffnet mit einher spannender elektronischer Programmierung. Über dem angenehmen Drone schwirren Geräusche und alsbald auch spannende Stimmsamples. Auch in diesem Stück findet sich ein kurzes, aber spannendes Solo. Ich denke auf dem Flügelhorn.

Das dritte Stück besteht zunächst aus einem berauschendem Perkussionsklang, geformt aus den unterschiedlichsten Dingen. Zusammengehalten von einigen dunklen Drumsounds klappert und rasselt es, was das Zeug hält. Dieses fällt nach 5 Minuten in ein unruhiges Perkussionsspiel das wie eine kaputte Uhr klingt. Dieser Sound mit viel Hall leitet dann nach 2 weiteren Minuten von einem weiteren Bläsersolo zwischen Melodie und Noise, hier überwiegt deutlich Ersteres, ergänzt. So klingt das Stück ruhig und eher besinnlich aus.

Das Letzte Stück ist dann ähnlich dem ersten zunächst ein seltsam ambienter Sound aus Elektronik und verschiedenen Instrumenten. Allerdings bleibt dieses Stück auch bei diesem Sound und bietet mit den verschiedensten Geräusch und Instrumentensamples einen extrem interessanten Ambient/Contemporary-Sound zum Abschluss.

The World behind the skin bietet tatsächlich mal wirklich neue Welten, gewonnen aus der Verschmelzung unterschiedlicher Stile. So etwas, wie es Gabriele Mitelli hier erschaffen hat, habe ich noch nicht gehört. Und ganz nebenbei ist ihm damit sogar eine gewisse Eingängigkeit gelungen, die dieses Album durchaus auch für Einsteiger in die Genres interessant macht.

Wolfgang Kabsch