Reviews
Pop Nonsense
Info
Musikrichtung:
Disco Pop
VÖ: 13.09.2019 (Mayo) Gesamtspielzeit: 50:34 Internet: https://www.tonychristie.de/ http://www.tonychristie.com/ http://www.nuzzcom.com/partner.php |
“(Is This The Way To) Amarillo?, fragte Tony Christie im Jahre 1971. Seitdem war er immer auf der Suche, nach Erfolg, nach neuen Herausforderungen, die Achtziger waren für ihn relativ erfolglos, bis er in den Neunzigern wieder auf die Spur kam. In den letzten Jahren kamen einige beachtenswerte Pop-Alben heraus, 2008 war es “Made in Sheffield“ und 2011 “Now's the Time!“ 2015 kam es zur Zusammenarbeit mit der Band Ranagri und es entstand “The Great Irish Songbook“, ein hervorragendes Album mit irisch inspirierter Musik. Und nun hat sich der 1943 geborene Künstler unter die Fittiche des Produzenten Danny McAllister begeben, und mit einigen bekannten Songwritern hat jener an vierzehn neuen Songs gearbeitet, plus an einem Remake von “Sweet September“, hier als Bonus mit dem Track 15.
Man wird möglicherweise vom Ergebnis überrascht sein, der Künstler selbst bemerkte dazu: “It's not the album you’d expect from an old crooner but I hope you have as much fun listening to it as I did making it.” Nun, gleich vorweg, mir gefällt es gar nicht, aus meiner Sicht hat sich Christie auf dem Weg nach Armarillo ordentlich verlaufen. Nonsense, der Titel der Platte Pop Nonsense trifft es auf den Kopf. Das ist NICHT Tony Christie! Das ist eine Person, die im Vordergrund steht und die absolut austauschbar ist, sogar gesanglich kann man den Mann nicht unbedingt mehr eindeutig erkennen. Billige Discomusik, genretypisch sicher nicht schlecht produziert, aber warum hat sich der Mann das angetan nach seinen letzten wirklich guten Platten?
Allein der Opener, der Titelsong, versaut bereits die Stimmung. Discomusik für ältere Herrschaften zum Mitklatschen? Denn junge Fans wird man damit nicht in eine Disco locken können. Und so geht es leider munter weiter, belanglose Kompositionen, oft zugekleisterter Sound in einer Welt des Programmings, grausam mitunter. Alles, inklusive des Protagonisten, klingt künstlich, in Hinblick auf altersbedingte Erkrankungen, die uns alle treffen können, in der Welt von Prothesen und Körperersatzstücken, ist diese Musik so etwas wie eine prothetische Musikversorgung. Allein Christie vermag noch ein wenig das einzig verbliebene Stückchen Echtheit präsentieren. Der Mann tut mir leid, echt, dass man ihn dermaßen verwurstet hat! Sogar “Sweet September“ wurde entsetzlich gemeuchelt!
Trackliste
2 The Name - Feat. Lyra
3 Clap Clap
4 Crash (Silver Lining)
5 Signs - Feat. Bianca Barros
6 Angels and Me
7 Bones - Pt1
8 Try
9 Bones - Pt 2
10 Girl In The Red Dress
11 Beautiful Thing
12 That's Life
13 World Keeps Turning
14 Graffitti
Bonus:
15 Sweet September 2019
Besetzung
Daniel McAllister (programming, arrangements)
Nathaniel De Vere (arrangements)
Bryan Corbett (horns)
Patricia Antunes, Patrícia Silveiro, Ricardo Quintas, Tó Cruz (gospel choir)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |