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Reviews

Kraan

The Trio Years – Zugabe!


Info

Musikrichtung: Fusion

VÖ: 15.11.2019

(Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 57:48

Internet:

http://www.kraan.de/
http://www.nuzzcom.com/
https://www.bassball.net/bassball/

Kraan, eine deutsche Einrichtung seit 1970, entstanden aus der Band Inzest, deren Mitglieder Jan Fride, Peter Wolbrandt und Hellmut Hattler waren, später eben der Kern von Kraan. Und nach der letztjährigen Veröffentlichung “The Trio Years“ gibt es nun einen Nachschlag: The Trio Years – Zugabe, und die oben genannten Gründungsmitglieder sind noch dabei. Eine Altherrenschau? Denn im Rentenalter sind die Drei allemal.

Nein, die Jungs sind noch voll in Stimmung und Spiellaune. Gleich zu Beginn setzt Hattler beim Opener „Nachfahrt“ knurrende Akzente am Bass, Wohlbrandt fügt funkige und Fusion-beeinflusste Gitarrenparts hinzu und sein Bruder Jan Fride (Wohlbrandt) groovt mit hoher Intensität. Den Ruf, den sich die Band einst als wichtige deutsche Jazz Rock-Band erspielt hat, kann sie mit diesen Aufnahmen halten. So ist es auch hier die gelungene Synthese von Rock und Jazz-Elementen, wobei der Rock überwiegt.

Der Nachschlag zum Album aus dem letzten Jahr bedeutet mitnichten, dass hier Reste zur Auswertung kamen, sondern aus der wohl offensichtlich vorliegenden Fülle von Material konnte man locker schöpfen. Im Vergleich zu den Liveaufnahmen der Band aus 1974 beispielsweise hat sich keinerlei Abnutzung gezeigt, vielmehr geht den drei Musikern das Spiel noch viel lockerer und ungezwungener von der Hand, dazu gesellen sich mit Sicherheit auch die auf dem Wege liegenden Erfahrungen, die mit eingeflochten sind. Wesentlich hat sich am Sound nichts geändert, nur klangtechnisch hat sich in der Zwischenzeit natürlich einiges getan, in positivem Sinne.

„Kraan Arabia“, Hattler setzt eine repetitive Basslinie, über das sich die Gitarre weitflächig und sich im Raum verlierend, erhebt und Klangschwaden verbreitet, bis sich alle drei Instrumente zu einem gemeinsamen Ausflug erheben, um zum Thema zurückzukehren schade, dass dieser Song mit gut fünf Minuten so kurz ist, er trägt die Grundlage für eine lange Jamsession in sich.

Nun, da müssen wir dann auf die längeren Stücke warten, wie „Borgward“ mit 12:51. Hier kommt der Jazz Rock-Zug dann auf Touren, und genau das ist das Metier der Band, Entwicklung aus dem Augenblick heraus, hin zu freien Klangkaskaden, die voller Kreativität und Groove strotzen. Ja, diese Energie ist mitreißend, und die Synthese von Rock, Fusion, Jazz Rock und Anleihen aus dem Krautrock gelingt auf sehr eigenständige Art und Weise, eben typisch Kraan, und immer noch frisch und jung!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Nachtfahrt
2 Kraan Arabia
3 Vollgas Ahoi
4 Let’s Take A Ride
5 Borgward
6 Siesta
7 Hoch das Bein
8 Birds
9 Jam No. 2 (Soundcheck)

Besetzung

Peter Wolbrandt (guitars, vocals)
Jan Fride (drums)
Hellmut Hattler (bass)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger