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Bergmann-Moritz Quintet feat. Sandra Hempel

Moodswing

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 20.09.2019 (Fattoria) Gesamtspielzeit: 51:51 Internet: http://matthiasbergmann.koeln/ http://www.fattoriamusica.de/pages/start.php https://www.moritzjazz.com/

Der Kölner Trompeter Matthias Bergmann und der Oldenburger Saxophonist Raimund Moritz bilden den Kern dieses Quintetts, dabei stammen beide jedoch jeweils aus Emden und Brühl. Zusammen mit dem Bassisten Peter Schwebs und dem Schlagzeuger Christian Schoenefeldt haben die vier Herren eine Dame zum Stelldichein gebeten, Sandra Hempel mit ihrer Gitarre.

Zeitgemäßer moderner Jazz ist das Ergebnis, dass das Quintett mit Moodswing bietet. Man trifft auf klassisch anmutende Arrangements, zumeist im Jazz der 60er entsprechend verwurzelt, im Sinne der Hard Bop-Tradition als auch des Soul Jazz, teilweise mit dezent coolem Ausdruck, gleichzeitig mit einem Hauch jener Zeit versehen, als sich die Fusion-Bewegung entwickelte, die in den Siebzigern ihren Höhepunkt hatte. So empfinde ich die Musik als sehr melodisch und mit swingenden als auch groovenden Elementen.

Da treibt ein rollendes Schlagzeug mit reichlich engagiertem Einsatz voran, Trompete und Saxofon unisono bestimmen die Themen und gestalten sie dazu auch einzeln aus, die Arrangements erinnern mich bei einigen Titeln stark an Art Blakey & The Jazz Messengers. Oft trocken im Ausdruck, klar und auf den Punkt gespielt präsentiert die Gitarristin Sandra Hempel ihre Solobeiträge, relativ cool und scheinbar ohne großes Bauchgefühl, es erinnert mich ein wenig an die Anfangsjahre von Larry Coryell, der mitunter einen ähnlichen Ausdruck innehatte, sie hätte ihren Platz gut einnehmen können im Bereich des damaligen modalen Jazz.

Neben den eher vorwärtstreibenden Stücken darf natürlich auch Balladeskes nicht fehlen, hiervon zeugt die intime Stimmung mit “Stray“, und etwas Groove stellt sich mit “One For Bob“ ein. Latin Groove treibt den Titel “On The Brink“ an, aber auch geswingt wird reichlich, ein schönes Beispiel hierfür ist “What Would Ripky Do?“. Letztlich ist den Musikern ein abgerundetes Werk gelungen, ein auf Tradition basierendes modernes Jazz-Album, in seiner Art zeitlos geraten.

Wolfgang Giese