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Bonnie Bishop

The Walk

Info Musikrichtung: Blue Eyed Soul/Americana VÖ: 04.10.2019 (Thirty Tigers) Gesamtspielzeit: 40:58 Internet: http://www.bonniebishop.com/ http://oktoberpromotion.com/de http://www.thirtytigers.com/

Die Sängerin Bonnie Bishop stammt aus Texas, im Jahre 2002 veröffentlichte sie ihr Debüt-Album, und nachfolgend in regelmäßigen Abständen weitere Platten, jetzt aktuelle ist es The Walk. Bisher war ihre Musik im Umfeld Country/Americana angesiedelt, verweilte sie doch auch einige Zeit in Nashville, nun jedoch ist sie nach Texas zurückgekehrt.

Mit “Love Revolution“ startet die Platte eigentlich so, wie ich es angesichts der Vorgeschichte und im Vergleich zu alten Alben nicht erwartet hätte. Ein recht dumpfer und dezent künstlich klingender und ein wenig irritierender Drumsound, der durch ein forderndes Gitarrensolo einen Gegensatz erfährt, wobei die Gitarre leider sehr in den Hintergrund gemischt wurde, kann mich nicht unbedingt erreichen. Mit Country hat das gar nichts mehr zu tun, eigentlich sind wir bereits eher im Pop Rock angelangt. Ähnlich angelegt, nur ganz lasziv, zieht“ Keep On Moving“ seine langsame Runde, nun mit einer Spur von Southern Blue Eyed Soul. Und es wird langsam zugänglicher.

Wesentlicher und prägender Bestandteil bleibt bei allen Songs die sehr einfühlsame Stimme der Protagonistin, mit einer Ausprägung, wie man sie von in ähnlichem Ausdruck vielleicht von Carole King oder Carly Simon kennt, hinsichtlich der Stimmung, nicht der Stimmfarbe. Der Gesang ist sehr emotional ausgeprägt, mit einer dezent rauen Nuance.

Insgesamt fließt die Musik sehr ruhig und gelassen, und der Sound wirkt sehr dicht und warm, nur gelegentlich bricht es ein wenig aus, bei “Every Happiness Under The Sun“ etwa, dass jedoch auch über einen lässig funkigen Groove hinaus auch nicht explodiert. Insgesamt betrachtet, ist Musik entstanden, die anders wirkt, anders, als dass, was man gemeinhin gewohnt ist aus dem Bereich Americana.

Eigentlich passt der Gesamteindruck sogar eher in die Sparte Blue Eyed Soul, mit gelegentlichen Schlenkern zum Gospel. An die ungewöhnlich wirkende Klangabmischung muss man sich in der Tat gewöhnen, und was zunächst vielleicht als Gegensatz zwischen Natürlichkeit und künstlich wirkender Gestaltung wirkt, das kann im Laufe der Hördurchläufe durchaus zusammenwachsen zu einem logischen und schlüssigen Ganzen, sehr beschaulich, sehr schön und eigentlich angenehm.

Wolfgang Giese