Reviews
Skarbø Skulekorps
Info
Musikrichtung:
Space & Psych Jazz / Jazz / Contemporary Jazz / Funk
VÖ: 27.09.2019 (hubro) Gesamtspielzeit: 53:39 Internet: https://www.discogs.com/Skarbø-Skulekorps-Skarbø-Skulekorps/release/14212056 http://www.oyvindskarbo.com https://youtu.be/IM-nfIZ_2Ro |
Was ist das denn bitte für ein geiles Teil? Sorry, aber anders kann ich dieses Review nicht beginnen. Der Name der Band, die Instrumentierung und auch Hinweise im Internet deuten auf schwere Contemporary- und Free-Jazz-Kost aus dem hohen Norden hin und die ersten Töne des Openers “1-555-3327“ lassen mit den dissonanten Blasinstrumenten ebenfalls auf irgendwas zwischen Contemporary und Noise Jazz schließen.
Und dann bricht das Projekt um den Schlagzeuger und Multiinstrumentalisten Øyvind Skarbø (Bandleader des nach ihm benannten Trios) einen wilden Mix aus Psych, Space, Jazz und Funk los, der seines Gleichen sucht. Da perlt die Steel-Guitar zu pumpenden Bässen, schwedende Keyboards werden von Schlagzeug und Perkussion nach vorn getrieben. Das Ganze wird von wunderbaren Kompositionen veredelt, die auf den besseren Arcade-Fire-Alben zu finden sein könnten oder aber auch aus dem Nachlass eines Prince stammen könnten. Oft erinnert die Herangehensweise an die Songs durch den starken Einsatz von Blasinstrumenten auch an die frühe bis mittlere Phase von Gong.
Allein diese Beschreibung klingt schon wie ein geniales Retrorock- & Popalbum, aber es kommt noch besser. Denn das Ganze ist extrem modern produziert, hat richtig viel Druck dahinter und klingt zu keinem Zeitpunkt wirklich Retro. Und oben drauf gibt es tatsächlich auch jede Menge eingebaute Noise- und Contemporary-Elemente, die aber so geschickt und präzise in dieses wunderbar eingängige und mitreißende Musikalische Konzept eingebaut wurden, dass sie genau die passende Wirkung erzielen: die Stücke gewinnen dadurch an Kontur und werden zu keinem Zeitpunkt überambitioniert zerlegt.
Das Ganze wurde von sieben perfekten Instrumentalisten eingespielt und glasklar produziert. Ein kongenialer Ritt durch die Stile wie aus einem Guss, Noise-Bläserkaskaden werden von funky Bässen, Slide-Gitarren von knackigen Rocksolos und perlende Melodien von spannenden Improvisationen gejagt. Einfach nur geil!
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | 1-555-3327 | 4:44 |
2 | Turnamat | 5:13 |
3 | Pilabue | 4:15 |
4 | Four Foxes | 4:52 |
5 | Farrier And The Hoof | 7:32 |
6 | Lysets Hastighet | 4:56 |
7 | Kadó | 6:03 |
8 | Gliploss | 7:21 |
9 | 50 MB RAM | 8:43 |
Besetzung
Bass, Synth: Chris Holm
Composed & Arranged: Øyvind Skarbø
Drums, Percussion, Vibraphone, Banjo: Øyvind Skarbø
Executive-Producer: Andreas R. Meland*
Horns: Møhlenpris Foreldrekorps (tracks: 1)
Organ, Synth: Anja Lauvdal
Pedal Steel Guitar; Guitar: Johan Lindström
Producer: Øyvind Skarbø
Recording & Mixing: Jørgen Træen
Saxophone, Clarinet: Eirik Hegdal
Trumpet: Stian Omenås
Vocals: David Chelsom Vogt (tracks: 1), Ivar Chelsom Vogt (tracks: 1), Jørgen Sandvik (tracks: 1)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |