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Ernest Hood

Neighbourhoods

Info Musikrichtung: Non-Music / Experimental / Ambient / Elektronische Musik / Fieldrecording VÖ: 11.10.2019 (Freedom to spend) Gesamtspielzeit: 55:02 Internet: http://www.freedomtospend.org https://www.discogs.com/Ernest-Hood-Neighborhoods/release/4549152

Der am 2. Juni 1923 in Nord-Kalifornien geborene Ernest Hood dürfte nur wenigen namentlich etwas sagen. Der Gitarrist war in frühen Jahren in verschiedenen, wenig bekannten Jazz-Bands unterwegs und verdiente sein Geld in erster Linie als gefragter Studiomusiker. In den späten 40er Jahren begann er dann mit Fieldrecordings, die er in der Musik seiner Jazzbands einfließen ließ. Aufnahmen hinterließ er von diesen Projekten jedoch nicht. Mitte der 70er produzierte er dann das elektronische, ambiente Album Neighbourhoods, welches aber auch nur als Privatpressung veröffentlicht wurde.

Dies verwundert nicht, denn Neighborhoods war seiner Zeit wohl um Längen voraus. Die zumeist melancholischen, aber wunderschönen Stücke wurden in erster Linie mit vielen sich überlappenden Zithern eingespielt, die einen wunderschönen, schmeichelnden Sound erzeugen. Diese liegen über schwebenden, ambienten Keyboardsounds. Die Fieldrecordings sind dann perfekt in dieses schöne Klangbild eingearbeitet. Stimmen, Rattern, Straßengeräusche, Insektenzirpen und und und sind allgegenwertig und quasi über die ganze Spielzeit zu hören, fügen sich aber absolut organisch in den Wohlklang des Albums ein.

Das Album klingt in keiner Sekunde nach 1975 und das wird es auch 2075 nicht tun. Der perfekte Klang ist überwältigend und kann sich locker mit allen Meistern der ambienten Musik von Eno zu Sylvian, von Fripp zu Harold Budd messen.

Die nun von Freedom To Spend veröffentlichte Neuauflage ist mehr als überfällig, wird dieser Meilenstein doch nun endlich erstmals offiziell veröffentlicht. Neben einem Stück Zeitgeschichte erhält der Interessierte acht wunderbare ambiente Stücke mit herzergreifenden Melodien und einem Klangerlebnis der Extraklasse. Ganz großes Kino aus der Vergangenheit.

Wolfgang Kabsch