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Adrian Løseth Waade

Kitchen Music

Info Musikrichtung: Jazz / Contemporary Jazz / Modern Classic / Folk VÖ: 27.09.2019 (Nakama Records) Gesamtspielzeit: 38:47 Internet: https://www.discogs.com/artist/2928428-Adrian-Løseth-Waade http://www.nakamarecords.no/adrian-lseth-waade

Der Norwerger Adrian Løseth Waade ist ein noch recht junger Violinist, der sich in erster Linie im Bereich Jazz und Experimental und Contemporary bewegt. Durch viele Zusammenarbeiten und Veröffentlichungen mit anderen skandinavischen Größen des Genres hat er sich bereits einen Namen gemacht und legt nun mit Kitchen Music sein erstes Soloalbum vor. Wobei er durchaus auch wieder von Mitmusikern unterstützt wird, um sich auf sein Instrument und die Komposition zu konzentrieren.

Kitchen Music firmiert bei Discogs zwar unter Jazz / Contemporary Jazz, doch das trifft es nicht wirklich. Dafür gibt es viel zu viele durchstrukturierte Songs und Melodien. Und diese sind allesamt wirklich wunderschön gespielt und arrangiert. Da wäre zum Beispiel das Titelstück zu nennen, das mit einer wunderbaren Gitarrenmelodie versehen ist und einen sehr schwebenden Sound hat. Darüber spielt Adrian Løseth Waade seine Violine, die unglaublich gekonnt zwischen herzzerreißender Melodie und Contemporary-Elementen hin- und herwechselt. Wundervolles Stück mit perfekten Haken und Ösen.

Das gilt auch für “Morning Routine“, nur dass dieses mit den zerfaserten Contemporary-Elementen beginnt, um sich dann in ein Laidback-Stück zwischen Jazz und Rock zu entwickeln. So trifft eine glasklare Gitarre auf eine sanft gezupfte Bassgitarre und Schlagzeugspiel aus dem Contemporary Jazz.

Besonders auffällig ist dann noch das zunächst knarzende und kakophonische “Hvitt Som Kokosnøttens Kjerne“, aus dem sich dann eine federleichte Mischung aus Jazz und Folk ergibt, die sich nach einem weiteren kleinen zerfaserten Intermezzo zu einem unglaublich schönen Stück Folkrock mit vielen Jazzanteilen wandelt.

Dieses Konzept wird über die kompletten knapp 40 Minuten des Albums in Perfektion ausgeführt. Und mit dieser Herangehensweise hat das Ensemble um Adrian Løseth Waade für meine Begriffe eines der bisher hörbarsten und trotzdem anspruchsvollsten Alben des Genres abgeliefert.

Ein wenig klingt das Album als wenn eine Contemporary-Band aus den Tiefen ihres Genres wieder herauftaucht, um wieder an den Bereich strukturierter Musik anzuknüpfen. Letztlich bleibt es einfach ein sackstarkes Album aus dem Experimental- Jazz mit offenen Antennen für viel, viel mehr.

Wolfgang Kabsch