Reviews
Metal Galaxy
Info
Musikrichtung:
J-Pop-Metal-Crossover
VÖ: 11.10.2019 (earMusic / Edel) Gesamtspielzeit: 52:44 Internet: http://www.babymetal.jp https://www.facebook.com/BABYMETAL.jp |
Drei Jahre sind schon wieder vergangen, seit man die letzte Songsammlung von Babymetal auf die Welt losließ. Im jugendlichen Maßstab dieses Projekts eine schiere Ewigkeit. Sind die Mädels eigentlich da nicht schon dem Ganzen entwachsen? Nicht, wenn es nach den Machern dahinter geht. Zwar reitet man weiter auf dem Ganzen herum. Aber die Notwendigkeit etwas zu verändern hat man erkannt. Babymetal bezog sonst stets seinen Charme aus dem Aufeinandertreffen von niedlich-überdrehtem Japanopop, vorgetragen von kindlichen Mädchen, und derben Metal-Versatzstücken.
Aber irgendwie funktionieren die Änderungen nicht so wirklich. Zum einen hat man sich mittlerweile einfach daran diese per se seltsame Chose gewöhnt und die Musik bewegt nicht mehr so. Und das rührt wohl auch daher, dass man die Kontraste mittlerweile einfach nicht mehr so schärft. Die neuen Babymetal-Nummern klingen noch ein Stück glattgebügelter. Oftmals kratzen die Gitarren unter einer Synthie-Fläche im Hintergrund und fallen kaum auf. Pop in Reinkultur. Und was per se gut ist, erweist sich hier etwas als Problem: Frontfrau Su ist mittlerweile eine echt starke Sängerin. Um das herauszustellen, scheint man ihr verstärkt „ernsthafte“ Songs auf den Leib schneidern zu wollen. Und das geht meistens schief. Denn Nummern wie „Starlight“, „Arkadia“ oder „Shine“ klingen einfach zu gewöhnlich nach Popsongs von der Stange oder (noch schlimmer) ersaufen in ihrer eigenen Schwülstigkeit.
Am Ende bleiben dann eine Handvoll Stücke, bei denen das alte Konzept noch einigermaßen rundläuft oder die soweit über das Ziel hinausschießen, dass es schon wieder lustig ist. Zum Beispiel „Oh! Majinai“, das nach nordischem Battle-Metal mit Quetschkommode klingt. Oder aber „Pa Pa Ya!!“ mit einer Einlage des Thai-Rappers F.Hero. „Da Da Dance“ probiert musikalisch die Dragonforce-Karte des Vorgängers auszuspielen (hier agiert allerdings Gitarrist Tak Matsumoto). Enttäuschend sind dagegen die Gastauftritte von Arch-Enemy-Sängerin Alissa („Distortion“) und der beiden Polyphia-Gitarristen Tim Henson und Sott LePage („Brand New Day“), die beide zu eher unauffälligen Features verkommen.
Irgendwie ist das alles am Ende weder Fisch noch Fleisch und man zuckt einfach fragend mit den Schultern. Man muss es schon so sagen: Das Babymetal-Ding hat sich einfach totgelaufen. Es war irgendwie abzusehen…
Mario Karl
Trackliste
1 | FUTURE METAL | 2:06 |
2 | DA DA DANCE (feat. Tak Matsumoto) | 3:51 |
3 | Elevator Girl - English ver. - | 2:45 |
4 | Shanti Shanti Shanti | 3:11 |
5 | Oh! MAJINAI (feat. Joakim Brodén) | 3:13 |
6 | Brand New Day (feat. Tim Henson and Scott LePage) | 4:08 |
7 | Night Night Burn! | 3:41 |
8 | IN THE NAME OF | 4:31 |
9 | Distortion (feat. Alissa White-Gluz) | 3:04 |
10 | PA PA YA!! (feat. F.HERO) | 3:55 |
11 | Kagerou | 3:31 |
12 | Starlight | 3:36 |
13 | Shine | 5:53 |
14 | Arkadia | 5:19 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |