Reviews
Room 41
Info
Musikrichtung:
Americana
VÖ: 06.09.2019 (New West) Gesamtspielzeit: 39:53 Internet: https://paulcauthenmusic.com/ http://oktoberpromotion.com/de |
Seine Einstiegsband waren die Sons Of Fathers, und 2016 erschien das Debüt-Album des Texaners Paul Cauthen. Einige Kritiker sahen in seiner Musik eine Nähe zu Willie Nelson, Kris Kristofferson oder Waylon Jennings, also auch Musiker der Country-Outlaw-Szene. Room 41 ist nun die dritte Platte. Der Albumtitel bezieht sich auf das Zimmer Nummer 41 in einem Hotel, in dem er sich niedergelassen hatte. Dort durchlebte er eine sehr negative Phase seines Lebens, inklusive Drogenkonsum, und all‘ das lieferte ihm offensichtlich Stoff für diese Produktion.
Mit Hilfe einiger Freunde, Musiker, Produzenten und Schriftsteller, konnte er das Album realisieren und sich schließlich fangen und aus der Hölle des Room 41 auschecken. Entstanden ist eine mehr oder weniger typische Americana-Scheibe. Stimmlich liegt Cauthen oft in der tiefen Lage, mitunter ein wenig Johnny Cash streifend, doch im Ausdruck passt assoziativ in der Tat Waylon Jennings recht stark, auch vom Ausdruck her. Ansonsten gibt es keine Spur von Outlaw-Country, die Vergleiche mit Nelson oder auch des Singer/Songwriters Kristofferson zuließen.
Musikalisch weist der Sound eine große Dichte auf, viel Groove und mitunter eine laszive Südstaaten-Stimmung à la Tony Joe White durchzieht die Musik mitunter, gleich beim ersten Song auch mit einem kleinen Gospel-Kick versehen. Textlich, wenn man sich Mühe gibt und auf die Inhalte achtet, scheint man tief in das Gemüt des Protagonisten einzudringen, von Schmerz und Verzweiflung und von Hilferufen ist zu hören. Das Problem Kokain wird dann auch mit “Cocaine Country Dancing“ aufgegriffen und mit einem satten Groove abgehandelt.
“Slow Groove“ ist da noch ein wenig sensibler arrangiert, akustische Anteile vermengen sich mit Synthie-Anteilen zu einer interessanten Ausgestaltung, ein Song, der sofort anspringt durch seinen emotional stark geprägten Ausdruck. Aber genau das gilt eigentlich für alle Stücke des Albums, egal, in welche Richtung sie marschieren. Jedenfalls hat es Cauthen verstanden, seine Gefühlswelt nach außen zu kehren und in diese Musik zu packen, sehr intensiv kann sie dafür zugängliche Hörer/innen damit berühren, und das auf niveauvolle und erstklassige Weise musikalisch umgesetzt.
Trackliste
2 Lay Me Down
3 Slow Down
4 Cocaine Country Dancing
5 Prayed For Rain
6 Freak
7 Give 'Em Peace
8 Angel
9 Holy Ghost Fire
10 Can't Be Alone
Besetzung
Jason Burt (guitars, drum programming, bass, organ, synth, bass synth)
Nate Wedan (drums)
Jordache Grant (piano, synth, background vocals, organ)
Beau Patrick Bedford (B3, acoustic high strung, synth bass, piano, background vocals, Rhodes, Wurli)
Keite Young (background vocals)
McKenzie Smith (drums)
Charley Wiles (electric guitar)
Matt Pence (drum programming)
Cherish Robinson, Keite Young, Jordache Grant, Nae Callahan (choir)
Austin Jenkins (electric guitar, bass)
Matt McDonald (bass, background vocals)
Jeff Dazey (saxophone)
Nik Lee (electric & baritone guitars)
Daniel Creamer (piano, B3)
Scott Edgar Lee, Jr. (bass)
Nora Scheller (violin)
Mariana Cottier-Buco (violin)
Lydie Umlauf (viola)
Grace An (cello)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |