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Reviews

Ben Webster

Ballads


Info

Musikrichtung: Jazz

VÖ: 19.07.2019 (1955)

State Of The Art (Verve)

Gesamtspielzeit: 79:19

Internet:

https://www.in-akustik.de/
http://www.benwebster.dk/9170/BEN%20WEBSTER%20BIOGRAPHY

Ballads, dieser Plattentitel in Verbindung mit Ben Webster, taucht nicht das erste Mal auf. 1955 war es meines Wissens das erste Mal, auf Verve Records. Und genau diese Songzusammenstellung findet sich auch auf dieser neuen Platte.

Der Jazzsaxofonist lebte von 1909 bis 1973. Sein Spiel auf dem Tenorsaxofon war/ist sehr individuell und der Musiker wäre bei einem Blindfold-Test sicher leicht herauszuhören, zumindest dann, wenn es um Balladen geht. Denn der am rauen Kansas City-Stil geschulte Musiker konnte auch mit kraftvollen und zupackenden Soli begeistern, nachzuhören auf so manch‘ einem Song, den er im Duke Ellington Orchester in den Vierzigern aufgenommen hatte.

Letztlich ging er jedoch als Meister der Balladen in die Jazzgeschichte ein. In den Fünfzigern, aus jener Ära stammen die neunzehn Titel, war der Musiker auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Diese ungeheuer faszinierende Wärme in seinem Spiel kommt dadurch noch einmal verstärkt zum Ausdruck, weil die meisten der Songs mit Streichinstrumenten untermalt wurden, alles verstärkt sich, die Dramatik, die Intensität, das Weiche im Spiel.

Diese Songs gab es bereits auf “Music with Feeling”, “Music for Loving”, “Ben Webster With Strings”, vier verschiedene Sessions waren das in den Jahren 1954 und 1955, und hier sind sie versammelt, und wer so gar keinen Jazz mag, weil er vielleicht zu „wild“ sein mag, der sollte hier bedenkenlos zugreifen und sich einmal vorsichtig diesem Genre nähern, die Nerven dürften mit Sicherheit geschont bleiben angesichts dieses watteweichen Sounds. Allein der Opener, “Chelsea Bridge“, ein Klassiker von Billy Strayhorn, dürfte umhauen angesichts seiner Intensität, da können sich Bilder auftun, vielleicht eine nächtliche Atmosphäre, dargestellt durch einen Schwarz-Weiß-Film, romantisch und melancholisch zugleich, ein Gang durch das nächtliche regnerische New York, oder vielleicht auch in London, denn dort gibt es schließlich diese Brücke über die Themse.

Ballads ist eine faszinierende Song-Kollektion mit dem einen und anderen Klassiker des Great American Songbooks, wovon viele zu hervorragenden Jazz-Standards avancierten, einige davon hier in beeindruckenden Interpretationen des großartigen Ben Webster!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Chelsea Bridge
2 Love Is Here To Stay
3 It Happens To Be Me
4 All Too Soon
5 Willow Weep For Me
6 Come Rain Or Come Shine
7 Prelude To A Kiss
8 Do Nothin` Till You Hear From Me
9 My Greatest Mistake
10 There Is No Greater Love
11 Blue Moon
12 What Am I Here For
13 We`ll Be Together Again
14 Early Autumn
15 Until Tonight
16. Teach Me Tonight
17 My Funny Valentine
18 Sophisticated Lady
19 Almost Like Being In Love

Besetzung

Ben Webster (tenor sax)
Tony Scott (clarinet - #1-4, 19)
Mac Ceppos, David Novales, Mischa Russell (violins - #1-4, 19)
Richard Dickler (viola - #1-4, 19)
Rudy Sims (cello - #1-4, 19)
Billy Strayhorn (piano, arranger, conductor - #1-4, 19)
George Duvivier (bass - #1-4, 19)
Louie Bellson (drums - #1-8, 19)
Jimmy Hamilton (clarinet - #5-8)
Danny Bank (clarinet, flute, bass-clarinet - #5-16)
Sol Deutsch, Leo Kruczek, Julius Schachter, Jack Zayde (violins - #5-8)
Burt Fisch (viola - #5-16)
Bernard Greenhouse (cello - #5-8)
Teddy Wilson (piano - #5-8, 17, 18)
Wendell Marshall (bass - #5-16)
Ralph Burns (conductor, arranger - #5-16)
Al Epstein (clarinet, English horn, bass-clarinet - #9-16)
Harold Coletta, Martin Donegan, Leo Kruczek, Harry Lookofsky, Gene Orloff, Tosha Samaroff, Paul Winter (violins - #9-16)
Abe Borodkin, George Ricci, Lucien Schmit (cello - #9-16)
Hank Jones (piano - #9-16)
Chet Amsterdam (bass - #9-16)
Osie Johnson (drums - #9-16)
Ray Brown (bass - #17, 18)
Jo Jones (drums - #17, 18)
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