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Serus
Info
Musikrichtung:
Electronic / Ambient/ Drone / Experimental
VÖ: 02.08.2019 (Room 40) Gesamtspielzeit: 33:34 |
Der iranische Komponist und Elektroniker Siavash Amini hat sich für sein 15. Album das Thema Nacht vorgenommen. Dazu entstanden vier Stücke zwischen 5 und 11 Minuten, auf denen er den Hörer mittels sehr ambienten elektronischen Sounds langsam in die Dunkelheit der Nacht zieht.
Die Sounds kreisen im ersten Stück bombastisch, Fieldrecordings und Drones erweitern die Atmosphäre. Das zweite Stück hingegen ist von sanfter Schönheit geprägt. Sich stetig wiederholende Keyboardklänge, eine sanfte Glocke oder harfenähnlicher Klang im Backround. Mitunter kracht der Bass sanft und/oder die Violine schwillt sanft und sehnsuchtsvoll an. Ein sehr traumatisches Stück das wunderbar zum langsamen und entspannten hinwegschweben einlädt, aber ob seiner kleinen Haken mittels Fieldrecordings oder eben den knackenden Bass warnt: schlaf besser nicht ein. Und so taucht das Stzück nach ca. 6 Minuten aus diesem Schönklang auch in eine bedrohliche Mischung aus Drones und dissonanten Geräuschen, die eher kalt und angsteinflößend ist. Aus diesem tauchen dann sakrale Klänge auf, die das Stück völlig anders beenden, als es startete. Das Konzept bleibt auch beim letzten, zweigeteilten ähnlich, nur startet dieses mit Dissonanz, bevor es in eine wunderschöne ambiente Landschaft aus Elektronik und Violine taucht.
Doch auch dieses Stück endet in ambienten, aber dissonanten Sounds die eher bedrohlich sind. Der letzte Part gibt dann einen erwarteten schönen und ruhigen Ausklang aus Elektronik und Streichern. Das Ganze ist zwar sehr melancholisch und beinhaltet durch die eingewobenden Geräusche auch noch eine gewisse Bedrohlichkeit, doch lässt es die Nacht mit sanften Klängen enden.
Insgesamt sehr spannende und auch schmeichelnde 33 Minuten Ambient-Musik die nicht beim ersten Hören all ihre Geheimnisse preisgibt. Trotz der dissonanten Töne kann man zu diesem Album gut relaxen und dank der dissonanten Klänge kann man dieses sehr wohlklingende Album auch mal so am Stück hören.
Beeindruckender Klang, tolle Sounds und interessante Kompositionen ergeben ein sehr gutes Ambientalbum.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | A Recollection Of The Disappeared | 9:10 |
2 | Semblance | 8:47 |
3 | All That Remained Pt.1 | 10:40 |
4 | All That Remained Pt.2 | 4:57 |
Besetzung
Nima Aghiani: Violine
Pouya Por-Amin: Elektrischer Double-Bass
Tereza Bartûnkova: Artwork und Visuelles
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |