Reviews
Hoarse Songs
Info
Musikrichtung:
Elektronik / Pop / Modern Classical / Experimental
VÖ: 02.08.2019 (Field Radio) Gesamtspielzeit: 64:07 Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Andrew_Poppy https://www.discogs.com/de/artist/59633-Andrew-Poppy https://www.andrewpoppy.co.uk/ |
Andrew Poppy ist ein britischer Komponist, Produzent und Musiker, der vermutlich vielen nichts sagt, obwohl er an einer Menge Arbeiten, insbesondere in den 80ern, beteiligt war, die sehr einflussreich, sehr bekannt oder beides waren. So hat er mit Psychic TV deren erstes Album erarbeitet, war dann an Produktionen von The The, Ereasure, The House of Love und anderen beteiligt. Sein eigenes Debüt veröffentlichte er 1985 auf dem ZTT Label, welches Heimat für Frankie Goes to Hollywood, Propaganda und anderen war. Passenderweise arbeitete er mit Claudia Brücken an deren Soloalbum Another Language aus dem Jahr 2005.
Hoarse songs nun ist sein 13. Album (das mit Brücken mitgerechnet). Eingeleitet von einem betörend schönen, reinen Pianostück, eröffnet sich im folgenden ein experimenteller Popmix mit klaren Klangreferenzen an die 80er Jahre, was die elektronische Perkussion betrifft. Das Ganze ist jedoch sehr modern verpackt. “Rainy Must Kiss Everybody“ bietet im ersten Teil ein Vocalart-Track mit elektronischen Effekten, bevor es im zweiten Teil fast sychon synphonisch ausufert. “Downside Up“ bietet einen experimentellen elektronischen Soundteppich, auf dem sich das Piano durch eine wunderbare Melodie spielt. Das daruntergelegte Jazzschlagzeug passt wunderbar.
In “What Alice said“ wird es dann klassisch. Sehnsuchtsvolles Cello, Jazzpiano, ein weinender Bass, Orchesterteile und dazu trauriger Baritongesang. Wundervoll und in seiner Verquertheit exzellent in dieses Album eingebaut. Wundervolle Trompetenklänge beschließen dieses Stück.
Auf dieses rein akustische Stück folgt mit “Riderless“ dann konsequenterweise ein wieder überwiegend elektronisch erzeugtes. Eine wunderbar nach den 80er klingende, programmierte Synthesizerfigur wird durch langsame elektronische Beats vorangetrieben. Nachdem zunächst elektronisch verarbeitete Gesangsspuren auftauchen, setzen dann Bläser ein. Doch immer bleibt diese naive Synthesizermelodie führend.
Dieses Konzept wird auch auf den restlichen Stücken gekonnt fortgesetzt. Es gibt es viele Töne, Klänge und Stimmungen zu entdecken, und keine ist deplatziert oder überflüssig. Ein perfekt arrangiertes und klingendes Album.
Ein wundervolles Artpopalbum das Fans von Interpreten wie Kate Bush, den späten Art of Noise, aber auch den Legendary Pink Dots gefallen wird.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Song Tide (Interrupted) | 3:24 |
2 | Rainy Must Kiss Everybody | 6:25 |
3 | Wave Machine (Endless Parting) | 3:39 |
4 | Downside Up | 6:21 |
5 | What Alice Said | 4:15 |
6 | Riderless | 9:30 |
7 | What Is This Place | 5:00 |
8 | Cyber Spark | 4:13 |
9 | XY Song | 12:03 |
10 | Hoarse | 9:17 |
Besetzung
Backing Vocals: David Watson (4)
Cello [Electric]: Gabriella Swallow
Drums: Jez Wiles
Electric Guitar: Samuel Hällkvist
Flugelhorn, Trumpet: Laura Jurd, Mike Soper
Harp: Maria Christina Harper
Piano, Voice, Keyboards, Bass Guitar, Percussion, Composed By, Producer: Andrew Poppy
Trombone: Nathaniel Cross
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |