Reviews

Ikon

Destroying the world to save it

Info Musikrichtung: Wave-Rock VÖ: 09.05.2005 (Equinoxe) Internet: http://www.ikondomain.com

Die australische Gothicband Ikon trifft mit ihrem modernisierten und kraftvollen Wave-Rock den Zahn der Zeit. Ihre Vorbilder sind Joy Division, frühe New Order und Death in June, aber vor allem die Einflüsse von The Mission, Love Like Blood und The Sisters of Mercy sind es, die der Hörer hier erkennt. Gegründet wurde die Band 1991 und folglich verfügt sie über eine sehr lange Diskographie. Ausführlich auf das Album einzugehen, sprengt hier leider den Rahmen, deshalb nur das Wichtigste.

Das Album ist gut produziert, die Band hat eine ziemliche Power. Der sehr komplexe treibende Sound besteht aus klassischem gitarrenorientiertem Gothic und Wave-Rock mit modernen Samples und Elektroparts. Hier geht man in Richtung Trance/Ambient ("Path of the unknown"). Daneben gibt es einige Neo-Folk-Songs, wie zum Beispiel das romantisch-poppige "Ashes of blue", das Death in June-Cover "God has fallen from the sky" und das an Faith and the Muse erinnernde "Slaughter (For The Glory Of Christ And The King)".

Das Gitarrenspiel ist recht schnell und rockig, dabei scheinen Ikon Meister der in Moll ge-schrammelten Gitarren zu sein ("Father of lies", "Heresy"). Die eher sprechende und monotone Stimme des Sängers Chris gilt als der ruhende Pool des Ganzen.

Die brandaktuellen Texte setzen sich kritisch mit dem alltäglichen Wahnsinn religiöser Gewaltbereitschaft auseinander, dies wird z. B. bei "Rome" und v.a. bei "Black Goat of Judas" durch die italienisch gesprochenen Samples besonders deutlich.

Neben der Albumversion mit ausführlichem Booklet gibt es eine auf 1.000 Stück limitierte Doppelausgabe mit Bonus-CD, die mit Remixen, Acoustic Versionen und Live-versionen aufwartet.

Anspieltipps: "Without Shadows", "Psychic Vampire", "Father of Lies", "Path of the unknown".

Donata Wisniowski