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Sara Sommerfeldt

Herz aus Glas

Info Musikrichtung: Deutsch Pop VÖ: 17.05.2019 (Motor Music) Gesamtspielzeit: 37:49 Internet: https://www.sarasommerfeldt.com/ https://www.motormusic.de/ http://www.gordeonmusic.de/

Eigentlich ist die Schauspielerin, die 1976 in München geborene Sara Sommerfeldt. Doch die Weichen zur Musik waren ebenso bereits im Elternhaus gestellt, hörte man dort viel klassische Oper. So begann die kleine Sara im Alter von sechs Jahren Geige und Klavier zu spielen und sang im Kirchenchor. Nach dem Abitur stand jedoch zunächst ein Schauspielstudium an.

Nebenbei entwickelte sich auch die Liebe zur Musik weiter und mit den Musikern Florian Popp und Bernd Oettinger entwickelt sie eine ihr eigene Vorstellung von Songs. Nun liegt das Debüt-Album vor, Herz aus Glas. Gemäß Pressetext sollten wir uns auf eine eigenwillige und dennoch zugängliche Mischung aus Popmusik, Trip-Hop und Chanson einstellen, eine Mischung, die nicht mehr aus dem Ohr gehen soll. Von abgründigen Electro-Pop-Songs bis hin zu melancholischatmosphärischen Balladen wird ferner berichtet.

Nun denn – es kann losgehen! “ABC“, so der Eröffnungssong, er beschreibt romantische Szenen von Küssen beim Sonnenuntergang und rosaroten Brillen, mit denen man auf Wolke Sieben schwebt. “A liebt B und B liebt C, doch C ist leider vergeben. In As Armen tut B das Herz so weh – so ist nun mal das Leben.“ Musikalisch in ein schickes Pop-Gewand gepackt, singt Sara darüber mit einer recht dünnen und nicht ganz sicheren Stimme, so dass mich der Song irgendwie auch gar nicht packen kann. Insgesamt ist der gesangliche Vortrag alles andere als fließend und geschmeidig, sondern wirkt recht abgehackt und nicht sehr beindruckend.

Bei “Gegengift“ versucht man nun, den Text in einen groovenden Sound zu packen, der jedoch vielleicht einfach zu lässig aus dem Ärmel geschüttelt wird. Ganz nett, ja, aber der Ausdruck ist entschieden zu lasch und kann nicht wirklich packen. Dazu fehlt dieses gewisse Quäntchen Groove mit einem coolen Feeling, hier rumpelt es einfach recht hölzern. Und auch der Text schmiegt sich dazu überhaupt nicht in die Musik, sondern läuft nebenher, manchmal gar wie gesprochen wirkend. Jedenfalls macht es den Eindruck, als würden die Einzelbestandteile keine geschmeidige Allianz eingehen. Mit anderen Worten – oft wirkt das langweilig, ohne jedoch irgendwie zu stören, man kann das durchaus nebenher laufen lassen, vielleicht beim Staubsaugen.

Die Texte sind mitunter durchaus mit einem gewissen Wortwitz versehen und aus dem Leben gegriffen, man meint, beim einen oder anderen Ausdruck hätte Sara einigen Mitmenschen genauer auf die Finger geschaut. Doch weder gesanglich und musikalisch – als Einheit wohlgemerkt – fehlt einfach das gewisse Etwas. Ich stelle mir vor, dass die Protagonistin dringend versuchen sollte, sich von diesen Pop-Versuchen zu verabschieden und sich mehr dem Chanson zuzuwenden, das könnte als Gesamtheit stimmiger werden und auch zu zufriedenstellenden Ergebnissen führen.

Wolfgang Giese